2013 großes Pallottifest
im Pallottipark Hier könnt ihr unsere Oscarverleihung unser Gloria
und unseren Sanctus als MP3 anhören |
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Rockmesse 22.06.08 Pallottiheim Friedberg im Park
Warum "Imagine" in einen Gottesdienst passtVon Andreas Schmidt Der Zelebrant, Pallottiner-Pater Steffen Brühl, sprach
zuvor offen an, dass solche Songs bei früheren Rockmessen nicht
ausschließlich auf Begeisterung gestoßen waren. Schließlich sind sie von den
Songschreibern nicht für den kirchlichen Gebrauch gedacht. Doch mit
christlichem Hintergrund verstanden, bekämen diese Lieder eine andere
Bedeutung, verdeutlichte der Pallottiner-Pater.
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Rockmesse 24.06.07 Pallottiheim Friedberg im Park
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"Wir wollen zeigen, dass wir als katholische Kirche nicht hinter dem Mond leben"
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Gottesdienst als Rockmesse? Warum nicht?
Friedberg Getragene Choräle, feierliche Stimmung, andächtiges Schweigen. So stellt man sich normalerweise eine katholische Messe vor. Der Open-Air-Gottesdienst bei den Pallottinern in Friedberg räumte am frühen Sonntagabend jedoch mit solchen Klischees auf. Im Vorfeld der Veranstaltung haben viele den Organisator der Rockmesse, Dekanatsjugendseelsorger Stefan Buser, gefragt: "Ja, aber warum gerade eine Rockmesse?" Die Antwort des Diakons lautet: "Warum nicht?" Ein "Warum" schränke ein, das "Warum nicht" hingegen eröffne Horizonte, so Buser. Und scheinbar bis zum Horizont stehen, sitzen und liegen an diesem Abend wohl über tausend Besucher im sonst so stillen Park des Pallottiheims. Es ist ein Zeichen der Zeit, das die Veranstalter mit dem ungewöhnlich lauten "Gotteslob" setzen wollen. Darum scheint es nur konsequent, dass der Pallottiner-Provinzial Hans-Peter Becker zusammen mit dem Dekanatsjugendseelsorger Diakon Stefan Buser, dem Friedberger Kaplan Christoph Lewinsky und Pfarrer Eberhard Weigel aus Adelzhausen zu "Let me entertain you" von Robbie Williams einzieht. Es sind eben gerade keine kirchenüblichen Psalmen und Lieder, die diesen Gottesdienst umrahmen, sondern "ganz normale Songs aus dem Radio", mit denen Track9 und die Zacher-Band die Messe gestalten. Gefühlvolle Balladen, melodiöse Rockmusik, gepaart mit Sympathie, so in etwa könnte man die beiden Bands auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Thematisch dreht sich die Messe um das neue Emblem der Pallottiner. Ein nach vier Himmelsrichtungen geöffnetes Kreuz, das von einer liegenden Acht (dem mathematischen Zeichen für "unendlich") zusammengehalten wird. Damit soll Gottes unendliche Liebe, die Offenheit und die Menschwerdung symbolisiert werden. Die Dekanatsjugend hat dafür anschauliche Erklärungen, auch in Form einer kleinen schauspielerischen Einlage, vorbereitet. "In Frieden leben heißt, sich auf den anderen einzustimmen", erklärt Provinzial Becker, und es hört sich eher an wie ein väterlicher Rat als eine Predigt von der Kanzel herab. Um das Gemeinschaftsgefühl an diesem Abend zu verdeutlichen, legen alle Gottesdienstbesucher die Arme um ihre rechten und linken Nachbarn. Es ist ein Meer aus ineinander verschlungenen, harmonisch wogenden Körpern, die so versuchen, den Rhythmus fürs Leben zu finden. "Es war echt interessant, diese Gemeinschaft zu erleben. Jeder hat jemanden im Arm, egal ob man ihn kennt oder nicht", lautet das positive Fazit von Verena (14) und Claudia (16). Das Urteil von Ordensfrau Schwester Margarete fällt ein bisschen kritischer aus. Aber angesichts der Tatsache, dass so viele Personen vor allem unterschiedlichen Alters anwesend sind, könne man dies sicherlich vernachlässigen. Gerhard Weber, evangelischer Religionslehrer, sieht gerade in der Ungewöhnlichkeit der Veranstaltung eine große Chance: "Vielleicht gelingt es ja so, Menschen anzusprechen, die man sonst mit einer herkömmlichen Predigt nicht erreicht." Auch wenn die Pallottiner hinter Klostermauern leben, so hat die ungewöhnliche Rockmesse nicht zuletzt demonstriert, dass es sich lohnt, einen Blick hinter diese Mauern zu werfen und sich selbst ein Urteil zu bilden. Von Juliane Kaiser Friedberger Allgemeine vom 26.06.07 |