Steierdorf liegt im Kreis Karasch-Severin im Banat/Rumänien.
Genau genommen: 21° 53' 20" östliche Länge und 45° 02'
30" nördliche Breite (also südlicher als z.B. Venedig).
Bei diesen Breitengraden kann man ein mildes Klima erwarten
- tatsächlich hat man ein paar Kilometer weiter im Cerna Tal subtropische
Fauna- und Floraerscheinungen.
In Steierdorf dagegen herrscht ein eigenes Mikroklima:
4-5 Grad kälter und reichliche Niederschläge. Der Herbstregen,
der einmal eingesetzt hat, kann auch gleich zwei Wochen anhalten. Aber
dann im Winter auch die Entschädigung: Der Schnee! Meterhoch!
Steierdorf ist ein wunderschöner Fleck umgeben von
sanften Hügeln: Steinköpfel, Wellerköpfel, Hildegard, Tilfasina
(945m), Mühlkogel (vulgo Milnakugel. Dazwischen die kleineren: Stockerberg,
Schmaranzerberg, Rahnerberg, Salzmannberg, Kalvarienberg und eingebettet
die Täler: Kerntal, Kraxental, Theresiental, die II und die III Kolonie.
Weiter weg das Ponortal (Panuaratal) und der Bidograben, wo man im Frühjahr
zum Fröschefangen ging.
Und natürlich das Fuchsental. Hier entspringt 'am
Prindl' der Steierbach, der dann entlang der Hauptstrasse und der Mühlgasse
weiter ins Minischtal fließt, um dann über die Nera in die Donau
zu münden.
Parallel dazu schlingelt sich die Landstrasse 36, die
von Orawitz kommend nach Bozowitsch und Herkulesbad führt: eine der
schönsten Strassen im Südwesten.
Nach Reschitz geht's über Anina und Celnic. Auch
ein Weg der in Erinnerung bleibt. Beeindruckend die bizarre Landschaft
der ungewöhnlich kahlen Hügel auf den Weg nach Karaschowa.
Nach Reschitz ging es früher auch von Buhui (Bohui)
aus über den UDR Weg. Unterwegsg befindet sich die Tropfsteinhöhle
Comarnic, die bekannteste aus einer Reihe weiterer unerschlossener oder
gar noch nicht entdeckter oder vergessener Höhlen wie z.B. die Plopa-
und Ponorhöhle.
Mit Buhui verbinden sich einige Superlative (immer auf
Rumänien bezogen):
Der Stausee, der 1908 auf Kalkaruntergrund errichtet
wurde, ist der älteste seiner Art. Daraus fliesst die Buhui, wobei
das Wasser zunehmend durch das Kalkarbett verschwindet. In der Buhuihöhle
findet sich der Fluss wieder zusammen. Mit 3217 Meter ist er der längste
unterirdische Fluss und dient der Wasserversorgung von Anina. Schließlich
wird sein Wasser im ältesten unterirdischen See (1889 gebaut) gespeichert
und dient der Wasserversorgung von Anina. (vgl. Sencu)
Von Anina geht es über spektakuläre Schluchten
mit dem Zug nach Orawitz. Über diese einzigartige Bahnstrecke werden
wir noch weiteres erfahren.
Aber wozu weiterfahren, wenn es in Steierdorf so schön
ist. Kommt man von Orawitz erreicht man in 700 m Höhe das Friedelkreuz.
Ab hier haben die Wälder ein anderes, unvergleichlich sattes grün.
Einer der schönsten Anblicke ist aber der, den man vom "alten Autoweg"
(von der Sommerfrische nach Sigismund) bekommt. Gegenüber der 'Milnakugel'
und im Hintergrund zwischen den sich immer ondulierenden Bergrücken
der Weg ins Minischtal (Kirscha). Rechts der Stockerberg, links der Schmaranzerberg,
und im Vordergrund die Kirche, die Schule und das 'schmale Gassl', wo alles
angefangen hat.