Ich, als Steirer der 3. ausgesiedelten Generation war diesem Sommer
das erstemal in Steierdorf, der Ort an den meine Mutter und Großmutter
geboren wurden, aufwuchsen und lebten.
Nach einer langen Fahrt von Deutschland durch Österreich und Ungarn
bis Rumänien, ruhten wir uns erstemal im Hotel aus. Das Gebäude
war der ehemalige Kindergarten meiner Mutter. Jetzt, obwohl renoviert,
ist es was anderes, als man bei uns unter dem Begriff Hotel versteht. Die
Zimmer waren hoch und feucht, ohne laufendem Wasser, aber die Bioprodukte
, die wir zu den Mahlzeiten serviert bekamen, schmeckten sehr gut.
Meine Mutter hatte Steierdorf ganz anders in Erinnerung. Es hatte sich
eine Menge verändert. Viele Häuser sind alt und müssen dringend
repariert werden. Die deutsche Sprache hört man viel seltener als
früher. Es gibt keinen Deutschunterricht in der Schule, sodass den
Kindern und Jugendlichen nur noch von zu Hause und vom deutschen Forum
die Sprache vertraut gemacht wird.
Doch Steierdorf besitzt eine wunderschöne Landschaft, die dazu
einlädt, viele große Spaziergänge zu unternehmen. Ich habe
mit meinem Freunden Ausflüge in den unberührten Wäldern,
zum Buchui, auf dem Kalvarienberg etc., gemacht. Ich hatte bisher die Natur
niemals so nah erlebt.
Die begegneten Leute waren alle nett, hilfsbereit und gastfreundlich,
wodurch ich sie sehr schätze.
Am Sonntag, der letzte Tag vor unserer Abreise, gingen wir zum Gottesdienst.
Die Kirche im gotisch gebautem Stil wachte eindrucksvoll über Steierdorf.
Der Chor sang bekannte, schöne Lieder.
Insgesamt fand ich die Erlebnisse in Steierdorf recht angenehm und
ich würde mich freuen noch mal herzukommen.
Nürnberg, den 03.11.02
Florian Weber 8. Klasse
Willstätter GymnasiumNürnberg