Weitere Sieben für das DENKMAL von Sigismund !


Erneut : Grubenkatastrophe in Anina.

Sieben Tote und zwei schwer Verletzte.

Staatspräsident Traian Băsescu : „Die Grube wird geschlossen !“



Werte Trauerfamilie der Stadt Anina ! Wir befinden uns hier, in diesen Traurigen Garten, um unsere toten Kameraden und, mit ihnen, die Stadt Anina zu begraben.“

So begann Hochwürden Ioan Văran, orthodoxer Protopop von Orawitz, seine Schlussrede im Sigismunder Friedhof, bei der Beerdigung der 7 Opfer. Und das war nicht nur seine Meinung.


Die Gasexplosion, die Samstags, den 14. Januar 2006, um 5 Uhr und 30 Minuten im Querabbau nr. 686 des I-es Schachtes stattfand, hatte 7 Bergmänner getötet und andere 5 wurden verletzt. Davon wurden 2, wegen schwerer Verbrennungen, in eine Klinik nach Temeswar gebracht, ein Dritter blieb im Reschitzarer Krankenhaus. 15 Kinder werden von jetzt an ohne Vater aufwachsen. Und in den kommenden Monaten müssen noch einige zur Welt kommen. Sieben Familien, deren Schicksal so brutal gebrochen wurde, werden ihre Erhalter nie wieder bei sich haben :

  1. Daniel Cristian Bălan (29 Jahre) – bekannt unter den Nahmen Dănuţ, ein Celniker der Jahre lag Vortänzer und Mitglied der Steierdorfer Tanzgruppe gewesen ist, war einer der Gründer der DFBJ Filiale Steierdorf und Mitglied unseres Ortsforums. Er hatte einen Sohn.

  2. Virgil Schneider (43 Jahre) – Vater von 7 Kinder und seine Frau ist Schwanger und hat noch ein Kind von einer vorherigen Ehe.

  3. Daniel Vânău (30 Jahre) – Vater von 2 Kinder

  4. Matei Izvernari (52 Jahre) – Vater von 2 erwachsenen Kinder.

  5. Gheorghe Marişescu (45 Jahre) – Vater von 2 Kinder, hatte noch 5 Tage bis zur Rente.

  6. Ion Vasile Marc (27 Jahre) – Seine Frau ist Schwanger.

  7. Dănuţ Puşcău (39 Jahre) – Vater von 2 Kinder, gewann im Jahre 2004 1,7 Milliarden Lei bei LOTO.

Die Verunglückten wurden nach fast 24 Stunden vom, Rettungsdienst der Bergleute aus Petroşani zu Tag gebracht.

Es gab, wie schon gesagt auch verletzte, die noch nicht ausser Gefahr sind :

  1. Marian Mincă (41 Jahre) – hat schwere Verbrennungen (über 70 %), befindet sich in der Klinik „Casa Austria“ aus Temeswar.

  2. Relu Drăcea (35 Jahre) – hat schwere innere und äussere Verbrennungen, befindet sich in der Klinik „Casa Austria“ aus Temeswar.

  3. Marcel Strachină (34 Jahre) – wurde mit Kohlenmonoxid vergiftet, und hat leichte Verbrennungen, befindet dich jetzt im Reschitzarer Krankenhaus.

Diese wurden gleich nach der Explosion von ihren Schichtkameraden gerettet und sofort ins Krankenhaus aus Reschitz gebracht.

Am Abend des selben Tages kamen der Präsident Traian Băsescu, der Ministerpräsident Călin Popescu Tăriceanu und der Wirtschaftsminister Codruţ Sereş nach Anina, um sich an Ort und Stelle über den Unfall zu erkundigen und gleichzeitig die nötigen Massnahmen zu nehmen. Sie Sprachen mit den versammelten Bergleute, mit der Grubenleitung und mit den lokalen Behörden. Als erstes wurde befohlen, keiner soll mehr nach unten fahren, bis nicht alles sicher gestellt ist. Der Präsident gab die Empfehlung : „die Grube wird geschlossen und den beschäftigten Bergleuten wird Abfindung bezahlt. Wir werden danach sehen was wir für Anina tun können“. Nach ungefähr einer stunde sind die hohen Gäste abgefahren.

Eine Regierungskommission befindet sich zur Zeit in Anina um festzustellen welche die Ursachen des Unfalls war.

Die Toten wurden jeder in seiner Wohnung aufgebahrt.

Nach dem Unfall verweigern die anderen Bergleute in die Grube zu fahren.


Am Dienstag, den 17. Januar 2006 war Trauertag in Anina. Die sieben Toten wurden mit grosser Ehre in tiefer Trauer beerdigt. Für jedes Opfer waren zwei Priester bestimmt, die um 10 Uhr morgens, bei jedem zuhause, die heilige Begräbnismesse gelesen haben. Danach wurden die Toten zum Aninarer Kulturhaus gebracht und dort aufgebahrt damit sich alle Aninarer von ihnen verabschieden können. Nach der Begräbnismesse wurden alle gemeinsam zum Sigismunder Friedhof begleitet um beerdigt zu werden.

Nur Dănuţ Bălan wurde auf Wunsch seiner Familie, separat, im Celniker Friedhof, im Familiengrab beigelegt. Er wurde vom orthodoxen Pfarrer aus Ciclova und von römisch – katholischen Ortspfarrer Robert Bariz eingesegnet. Es begleitete ihm die Blaskapelle aus Steierdorf – Anina, die ihm auch früher oftmals zum Kirchweihmarsch begleitet hatte. Sein Begräbnis begann um 14 Uhr, zur gleichen Zeit mit dem der anderen 6 Kameraden.

Für diese haben sich die Behörden entschieden, am Sigismunder Friedhof das Massengrab der Opfer der Grubenkatastrophe vom 7. Juni 1920 zu öffnen um dort, beim Denkmal, das gemeinsame Grab für die jetzt verunglückten zu graben.

Auch in diesem Falle begann die Beerdigungsmesse um 14 Uhr, beim Kulturhaus Anina, gelesen von 12 orthodoxe Priester. Es versammelten sich einige tausend Menschen, (nach den Medien waren es über 10.000) um die Verunglückten auf ihren letzten Weg zu begleiten. Der ganze Verkehr war am Kopf gestellt. Man konnte von Celnik nach Sigismund nur noch über Umwege fahren.

Die sechs Särge mit den Toten Bergleuten wurden von ihren Kolegen, gekleidet in neuer Bergmannsuniform, mit angezündeten Lampen am Helm, getragen und begleitet. Zwei Blaskapellen aus Petroşani begleiteten den unendlichen Trauerzug auf seinen Weg, der Stadt entlang, bis zum Sigismunder Friedhof.

Fast zur gleichen Zeit, um 15 Uhr und 30 Minuten wurden die 7 Särge in die Trauerwagen geladen und die Sirene des Schachtes begann sieben mal jämmerlich und sehr lange zu heulen. Sie gab bekannt das die Opfer auf ihren letzen Weg geführt werden. Und diese schwieg auch danach nicht. Es begann ein unendliches Heulen, bis um 18 Uhr, als die zwei Trauerprozessionen der Opfer die Friedhöfe erreichten und die Toten der Erde anvertraut wurden. Das Jammer der Angehörigen, Freunde, Kameraden wurde noch grösser als die Blaskapellen, zur Ehre der Verunglückten, die Bergmannshymne spielte. Die Priester gaben ihren letzen Segen und die Nacht begann sich kalt und finster niederzulassen. Die ewige Nacht für die Sieben Menschen, deren Tod, die Nacht einer 233 Jahre alten Ortschaft bedeuten wird.

Am Mittwoch, den 18. Januar 2006 verweigerten die Bergleute die Einfuhr in die Grube. Sie Verlangten die Entlassung mit Bezahlung der gesetzlichen Abfindung im Wert von 200 Millionen lei. Die Grube wird zur Zeit mit viel Mühe von der Grubenleitung vom Überschwemmen geschützt. Pumpenbediener ist zur Zeit der Chefingenieur der Elektromechanischen Abteilung. Die gefährlichen Stollen werden von Mannschaften aus Petroşani zugemauert.

Der im Jahre 1790, von Mathias Hammer entdeckte schwarze Stein scheint von jetzt an für immer in der Erde zu bleiben. Und mit ihm, bleibt jede Hoffnung für immer vergraben.