Infos zum Tag gegen Lärm

Es gibt seit 1996 einen internationalen Tag gegen Lärm, an dem Deutschland seit 1998 sich beteiligt.

WARUM EIN TAG GEGEN LÄRM

Lärm ist eine der großen Belastungen unserer Zeit. Die Mehrzahl der Menschen fühlen sich durch Lärm belästigt. Dieser Lärm, der vielen Leuten die Nerven zermürbt und krank macht, hat viele Verursacher.

WAS IST LÄRM

Da scheiden sich die Geister, denn
- Ohren sind verschieden empfindlich gegen lauten Lärm. Wo einer es noch erträglich findet, liegt beim anderen schon die Schmerzgrenze
- Menschen sind je nach dem, was sie gerade tun, unterschiedlich belastbar. Wer als Heimwerker hämmert und sägt, spürt nicht, dass der Nachbar, der schlafen will, sich gestört fühlt
- Was für den einen Musik ist, ist für den anderen nur ein Ärgernis.
- Messwerte sind nicht sehr hilfreich bei der Frage, was Lärm ist, den die physikalisch definierte Lautstärke deziBel sagt nichts darüber aus, ob das Geräusch klingt oder kreischt, pfeift oder dröhnt, rumpelt oder hämmert.
- Was als Lärm empfunden wird, hängt auch davon ab, wer das Geräusch beeinflussen kann. Das Gefühl, hilflos ausgeliefert zu sein und sich nicht wehren und nicht entfliehen zu können, lässt auch weniger laute Geräusche zu einer unerträglichen Plage werden.

Lärm sind Geräusche, die stören, belästigen oder das Gehör beeinträchtigen.

WOHER KOMMT DER LÄRM

Laute Arbeitsplätze:
Man denke nur an Bau- oder Abrissarbeiten.: Der Presslufthammer ist den meisten Menschen bekannt. Auch viele andere Branchen sind sehr laut. Dieser Lärm betrifft besonders die Beschäftigten, die sich davor schützen müssen.
Die häufigste anerkannte Berufskrankheit ist auch heute noch Lärmschwerhörigkeit.
Lärmschwerhörigkeit gilt laut Statistik der gewerblichen Berufsgenossenschaften mit fast 6.700 Fällen pro Jahr nach wie vor als häufigste Berufskrankheit. Davon treten mehr als 40 Prozent im Metallbereich, 20 Prozent in der Baubranche auf.

Verkehr.
Da kaum ein Ort in Mitteleuropa nicht verkehrsmäßig erschlossen ist, dringt der Lärm in jedes Wohngebiet und bis in die entlegensten Winkel vor. Einst stille Alpentäler sind vom Lärm der Autobahnen erfüllt und abseits gelegene Wandergebiete am Wochenende von dem Geheul der Motorradfahrer.
Anwohner von Bahnstrecken werden regelmäßig durch Züge aufgeschreckt, besonders der Güterverkehr ist nachts eine schlafzerstörende Plage. Fluglärm hüllt große Gebiete in einen Lärmteppich, vor dem es kein Entkommen gibt. Paradoxerweise entsteht ein Teil dieses Lärms, weil Menschen vor dem täglichen Lärm in ein ruhiges Gebiet flüchten, mit dem Auto in die Berge, mit dem Flieger in den Süden.

Nachbarschaftslärm
Selbst die Geräusche, die zu einem normalen Leben dazugehören, werden von Nachbarn oft als Lärm empfunden. Es passiert immer öfter, dass die Lebensrhythmen so weit auseinanderfallen, dass einer schlafen muß, während die Bewohner der Nachbarwohnung hellwach und aktiv sind. Nicht immer reicht die bauliche Schalldämmung, um Konflikte zu entschärfen.

Musik, Walkman, Disko
Musik ist nicht nur Geschmackssache, das natürlich auch.
Wer sich Musik anhören will, fühlt sich dadurch nicht belästigt. Wer Musik gern recht weit aufdreht, tut dies ohne das Gefühl, es sei Lärm. Leider sind die Ohren aber ein empfindliches Organ und vertragen, so schön es auch sein mag, nicht so viel und nicht so laut.
Wo die Ohren immer bei Volllast hören müssen, vermindert sich Schritt für Schritt die Hörfähigkeit. Und wenn es gar zu viel Lautstärke auf einmal ist, müssen die Hörer mit Folgen rechnen. Tinnitus nach so richtig lauten Konzerten ist schon bei Jugendlichen eine bekannte Erkrankung. Nicht immer heilt das lästige Geräusch im Ohr aus, es kann auch zunehmen, vor allem, wenn die Ohren weiterhin überstrapaziert werden. Und eine bleibende Schwerhörigkeit ist ein lebenslängliches Handicap, das auch manchen Berufswunsch unmöglich macht.

KANN MAN ETWAS GEGEN LÄRM TUN

Wie kann sich der einzelne vor Lärm schützen.
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Am Arbeitsplatz Lärmschutz tragen. Ab 85 dB(A) muß der Arbeitgeber Gehörschützer bereitstellen, ab 90 dB(A) muß der Arbeitnehmer sie tragen.
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Bei Verkehrslärm sind ggf Lärmschutzfenster sinnvoll. Fragen Sie in Ihrer Gemeinde nach Zuschussen. Eventuell ist Gehörschutz auch daheim notwendig. Das ist aber nur eine Notlösung.
Die einzig richtige Lösung ist Vermeidung des Lärms an der Quelle, also:
leisere Autos
Leiserer Fahrstil
Weniger motorisierter Verkehr
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Bei Lärm in der Nachbarschaft kann eine Vereinbarung über Ruhezeiten und laute Zeiten helfen, dazu ist manchmal ein unparteiischer Dritter als Vermittler sinnvoll, gerade, wenn es wegen des Lärms schon Streit gegeben hat..
- Gegen Gehörschäden durch
zu laute Musik hilft nur: Walkman leiser drehen, den Ohren echte Ruhepausen gönnen. Ins Konzert NUR MIT Gehörschutz.
- Es gibt ausgezeichnete
Gehörschützer (nicht nur) für Musiker, nicht billig, aber die Anschaffung lohnt sich.

Was können wir gegen den allgegenwärtigen Lärm tun.
Wie sind zu manchen Zeiten selbst Lärmverursacher, darum
-
Bei lautstarken Arbeiten die gesetzlichen Ruhezeiten beachten, möglichst vorher mit den Nachbarn reden und vereinbaren, wann es laut sein darf und wann Ruhe erwünscht ist.
-
Als Verkehrsteilnehmer können wir z.B. das Fahrrad statt des Autos wählen, da haben wir gleich das Fitnesstraining gratis dazu;
- Beim Autofahren die Hupe (wie in der Straßenverkehrsordnung vorgeschrieben) nur als Warnsignal verwenden;
- nicht mit aufgedrehten Lautsprechern fahren (das beeinträchtig überdies die Verkehrssicherheit),
- keine Kavalierstartshinlegen und
- die Türen leise schließen.
Wenn wir das Fliegen tatsächlich nicht vermeiden können, so planen, dass keine Nachtflüge notwendig werden. Aber ist der Urlaub in weiter Ferne wirklich immer der schönere und erholsamere?

Was tut der Gesetzgeber
Zur Zeit wird eine EU-Richtlinie zum Umgebungslärm in deutsches Recht umgesetzt. Diese Richtlinie schreibt vor, dass in den nächsten Jahren in den Ballungsräumen Aktionspläne gegen den Lärm erstellt werden. Ruhige Gebiete sollen vor Verlärmung geschützt werden.

Wo können wir uns gegen Lärm engagieren
Allein gegen den Lärm zu kämpfen ist wenig sinnvoll, denn Meßverfahren, Rechtslage und technische Gegebenheiten sind kompliziert. Mehr Erfolg verspricht, sich Vereinen oder Initiativen anzuschließen.
Zum Beispiel hat der BUND ein Projekt zur Unterstützung von Bürgerinitiativen gestartet.
(www.bund.net)

WAS IST DER TAG GEGEN LÄRM

Dieser internationale Aktionstag wurde von der US-amerikanischen Schwerhörigen-Liga 1996 "erfunden" und bald auch in anderen Ländern aufgegriffen. Er macht auf die Probleme aufmerksam, die sich durch den zunehmenden Lärm ergeben und wirbt für Maßnahmen zur Verminderung von Lärm.

Das Motto des Jahres 2004 ist ist

BÜRGERRECHT: LÄRMSCHUTZ

Das Europäische Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit gibt Impulse für diesen Tag: Schwerpunkte der Aktionen sollen
die Verminderung von Verkehrslärm und
die Verhütung von Gehörschäden sein.

In Deutschland beteiligen sich viele Organisationen, ein Teil der Aktionen ist im Internet unter www.tag-gegen-laerm.de zu finden.

In München und Gräfelfing

hat der Gesundheitsladen München e.V. zusammen mit vielen anderen ein umfangreiches gemeinsames Programm zusammengetragen.
Schirmherr in München ist der Referent für Gesundheit und Umwelt, Joachim Lorenz,
in Gräfelfing der 1. Bürgermeister Christoph Göbel

Programm als pfd und als html

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