Pressemitteilung 8.4.2005

15 sec Ruhe um 14:15
15 sec Ruhe, soviel sollte uns die Ruhe wert sein.

Zu lange ist der Einfluss von Lärm auf das Gehör und auf Gesundheit und Wohlbefinden missachtet worden:
Obwohl man inzwischen gut weiß, welche Gefahren von ständig auf uns einwirkenden Lärm ausgehen, wird immer noch zu wenig dafür getan, eine angenehme und auf Dauer gesunderhaltende akustische Umgebung zu schaffen. Lärm wirkt sowohl direkt gehörschädigend wie auch als Stressor. Zudem verhindert er eine normale mündliche Kommunikation, verhindert Konzentration und wirkt bis in den Schlaf hinein.

Insbesondere im Verkehr steigen die Lärmbelastungen weiterhin drastisch an:
Die Automobil- Industrie verwendet große Sorgfalt darauf, ihren Kraftfahrzeugen den "richtigen" Sound mitzugeben, statt Lärmminderungs-maßnahmen an Reifen und Motoren vorzunehmen, werden den Neuwagen "kraftvolle" Motorengeräusche, satt dröhnend ins Schloß fallende Türen und immer leistungsfähigere Lautsprecher zur Beschallung ganzer Straßenzüge mitgegeben.
Der Flugverkehr weitet sich aus, insbesondere in der Nacht nimmt die Anzahl der Störungen immer weiter zu, mit allen Folgen für Schlaf und Erholung.
Statt dass die Politik ihre Hausaufgaben macht, insbesondere die aus der EU-Umgebungslärm-Richtlinie herrührenden Pflichten erfüllt, duldet man weiterhin das mutwillige Anwachsen von Lärm. Hier unterscheidet sich politisches Handeln nicht von dem beim Feinstaub-Disaster.

Auch die Möglichkeiten für junge Menschen, sich das eigene Gehör mit zu lauter Musik zu zerstören, sind in den letzten Jahrzehnten immens angestiegen.
Schon kleine Kinder bekommen Walkman ohne angemessene Schallpegelbegrenzung, mit denen sie sich ungewarnt von klein auf an ständige Musikberieselung gewöhnen können und den akustischen Kontakt zur umgebenden Welt verlieren. Über Jahre hinweg werden damit die Ohren überlastet, ein Empfinden für das, was ohne Schaden erträglich ist, geht verloren. So verwundert es nicht, dass schon ein Viertel der Jugendlichen Gehörschäden hat und damit auch mancher Berufswunsch unerfüllbar wird.
Darüber hinaus muß bekannt werden, dass ein ständiger Geräuschpegel schon bei kleinen Kindern insbesondere das Erlernen der Sprache stört.
Auch hier versagt die Politik. Denn es wäre ein Kinder- und Jugendschutz notwendig, vergleichbar dem Schutz vor Alkohol.
Einzelpersonen, Organisationen und Kommunen werden nicht länger akzeptieren, dass der ständig wachsende Lärmpegel ein natürliches Produkt unserer Industriegesellschaft sein soll.

Aufmerksamkeit für die Lärmproblematik wecken
Aus diesem Grund besteht das größte Ziel der Aktion Tag gegen Lärm - International Noise Awareness Day darin, Aufmerksamkeit für die Lärmproblematik zu erregen und das Bewusstsein für die Sinneswahrnehmung Hören auszubilden, bzw. zu stärken.
An diesem Tagfinden bundesweit Aktionen statt, , die die Aufmerksamkeit auf die Belastungen durch Schalleinwirkungen lenken. Je mehr Aktionen zur Aufklärung über die Belastung durch Schalleinwirkungen an diesem Tag gestartet werden, um so größer wird die Aufmerksamkeit gegenüber der Forderung nach Ruhe werden.

Die international verbindende Aktion
15 sec Ruhe um 14:15

Diese Aktion verbindet den deutschen "Tag gegen Lärm" mit dem internationalen Noise Awareness Day.
Wenn es um 14:15 nicht möglich ist, wählen sie eine andere Zeit am 20. April, in jeder Stunde ist in einem anderen Land auf dieser Erde 14:15. Gönnen Sie sich 15 sec des Schweigens und des Lauschens.

Pressemitteilung 11.4.2005

Tag gegen Lärm -
Ausstellung "Lärm vermeiden, mindern, Umwelt schützen"
im Berufsbildungszentrum

Seit heute steht die Ausstellung des bayerischen Landesamtes für Umweltschutz im Berufsbildungszentrum im Gebäude der Agentur für Arbeit, östlicher Eingang, Kapuzinerstr. 30. Sie wird bis zum 25. April zu sehen sein.
Aus der Gesamtausstellung sind einige Themen auf 18 großformatigen Tafeln ausgewählt worden.
- Was ist Lärm, was ist laut und leise?
- Wie funktioniert das Ohr, wodurch wird es geschädigt?
- Wie wird Lärm gemessen?
- Möglichkeiten der Lärmminderung im Verkehr.
Die Ausstellung soll junge Mensch auf das Thema Lärm aufmerksam machen, denn zu lange ist der Einfluss von Lärm auf das Gehör und auf Gesundheit und Wohlbefinden missachtet worden.
Dies ist ein Beitrag zum Tag gegen Lärm - International Noise Awareness Day Dieser Tag will Aufmerksamkeit für die Lärmproblematik erwecken und das Bewusstsein für die Sinneswahrnehmung Hören auszubilden. Ein Ziel ist insbesondere, junge Menschen dahingehend zu informieren und zu motivieren, ihr Gehör zu schützen.
Die Ausstellung im Berufsinformationszentrum ist ein Beitrag dazu.
Die Ausstellung wurde vom Gesundheitsladen München e.V. organisiert.