Pressemitteilung 8.4.2005 |
20. April 2005 -
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Pressemitteilung 11.4.2005 |
Ausstellung "Lärm vermeiden,
mindern, Umwelt schützen"
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Pressemitteilung 8.4.2005
Zu lange ist der Einfluss von Lärm auf das Gehör
und auf Gesundheit und Wohlbefinden missachtet worden:
Obwohl man inzwischen gut weiß, welche Gefahren von ständig
auf uns einwirkenden Lärm ausgehen, wird immer noch zu wenig
dafür getan, eine angenehme und auf Dauer gesunderhaltende
akustische Umgebung zu schaffen. Lärm wirkt sowohl direkt
gehörschädigend wie auch als Stressor. Zudem verhindert
er eine normale mündliche Kommunikation, verhindert Konzentration
und wirkt bis in den Schlaf hinein.
Insbesondere im Verkehr steigen die Lärmbelastungen weiterhin
drastisch an:
Die Automobil- Industrie verwendet große Sorgfalt darauf,
ihren Kraftfahrzeugen den "richtigen" Sound mitzugeben,
statt Lärmminderungs-maßnahmen an Reifen und Motoren
vorzunehmen, werden den Neuwagen "kraftvolle" Motorengeräusche,
satt dröhnend ins Schloß fallende Türen und immer
leistungsfähigere Lautsprecher zur Beschallung ganzer Straßenzüge
mitgegeben.
Der Flugverkehr weitet sich aus, insbesondere in der Nacht nimmt
die Anzahl der Störungen immer weiter zu, mit allen Folgen
für Schlaf und Erholung.
Statt dass die Politik ihre Hausaufgaben macht, insbesondere die
aus der EU-Umgebungslärm-Richtlinie herrührenden Pflichten
erfüllt, duldet man weiterhin das mutwillige Anwachsen von
Lärm. Hier unterscheidet sich politisches Handeln nicht von
dem beim Feinstaub-Disaster.
Auch die Möglichkeiten für junge Menschen, sich das
eigene Gehör mit zu lauter Musik zu zerstören, sind
in den letzten Jahrzehnten immens angestiegen.
Schon kleine Kinder bekommen Walkman ohne angemessene Schallpegelbegrenzung,
mit denen sie sich ungewarnt von klein auf an ständige Musikberieselung
gewöhnen können und den akustischen Kontakt zur umgebenden
Welt verlieren. Über Jahre hinweg werden damit die Ohren
überlastet, ein Empfinden für das, was ohne Schaden
erträglich ist, geht verloren. So verwundert es nicht, dass
schon ein Viertel der Jugendlichen Gehörschäden hat
und damit auch mancher Berufswunsch unerfüllbar wird.
Darüber hinaus muß bekannt werden, dass ein ständiger
Geräuschpegel schon bei kleinen Kindern insbesondere das
Erlernen der Sprache stört.
Auch hier versagt die Politik. Denn es wäre ein Kinder- und
Jugendschutz notwendig, vergleichbar dem Schutz vor Alkohol.
Einzelpersonen, Organisationen und Kommunen werden nicht länger
akzeptieren, dass der ständig wachsende Lärmpegel ein
natürliches Produkt unserer Industriegesellschaft sein soll.
Aufmerksamkeit für die Lärmproblematik wecken
Aus diesem Grund besteht das größte Ziel der Aktion
Tag gegen Lärm - International Noise Awareness Day darin,
Aufmerksamkeit für die Lärmproblematik zu erregen und
das Bewusstsein für die Sinneswahrnehmung Hören auszubilden,
bzw. zu stärken.
An diesem Tagfinden bundesweit Aktionen statt, , die die Aufmerksamkeit
auf die Belastungen durch Schalleinwirkungen lenken. Je mehr Aktionen
zur Aufklärung über die Belastung durch Schalleinwirkungen
an diesem Tag gestartet werden, um so größer wird die
Aufmerksamkeit gegenüber der Forderung nach Ruhe werden.
Diese Aktion verbindet den deutschen "Tag gegen Lärm"
mit dem internationalen Noise Awareness Day.
Wenn es um 14:15 nicht möglich ist, wählen sie eine
andere Zeit am 20. April, in jeder Stunde ist in einem anderen
Land auf dieser Erde 14:15. Gönnen Sie sich 15 sec des Schweigens
und des Lauschens.
Pressemitteilung 11.4.2005
Seit heute steht die Ausstellung des bayerischen Landesamtes
für Umweltschutz im Berufsbildungszentrum im Gebäude
der Agentur für Arbeit, östlicher Eingang, Kapuzinerstr.
30. Sie wird bis zum 25. April zu sehen sein.
Aus der Gesamtausstellung sind einige Themen auf 18 großformatigen
Tafeln ausgewählt worden.
- Was ist Lärm, was ist laut und leise?
- Wie funktioniert das Ohr, wodurch wird es geschädigt?
- Wie wird Lärm gemessen?
- Möglichkeiten der Lärmminderung im Verkehr.
Die Ausstellung soll junge Mensch auf das Thema Lärm
aufmerksam machen, denn zu lange ist der Einfluss von Lärm
auf das Gehör und auf Gesundheit und Wohlbefinden missachtet
worden.
Dies ist ein Beitrag zum Tag gegen Lärm - International Noise
Awareness Day Dieser Tag will Aufmerksamkeit für die Lärmproblematik
erwecken und das Bewusstsein für die Sinneswahrnehmung Hören
auszubilden. Ein Ziel ist insbesondere, junge Menschen dahingehend
zu informieren und zu motivieren, ihr Gehör zu schützen.
Die Ausstellung im Berufsinformationszentrum ist ein Beitrag dazu.
Die Ausstellung wurde vom Gesundheitsladen München e.V. organisiert.
Blick in die Presse
SZ-Landkreisausgaben DACHAU
Freitag, 19. November 2004
Streit um Lärm
BI: Verschärfte Grenzwerte wieder reduziert?
Das gültige Fluglärmgesetz von 1971 sieht zwei Schutzzonen vor, die Auswirkungen auf den jeweils erforderlichen Lärmschutz haben:
- Die innere Schutzzone 1 umfasst das Gebiet, in dem der durch Fluglärm hervorgerufene äquivalente Dauerschallpegel (Leq) 75 db(A) übersteigt.
- In der äußeren Schutzzone 2 übersteigt der Leq einen Wert von 67 dB(A).
Neue Schutzzonen
Der Entwurf für die Gesetzesnovelle hat neue Grenzwerte für die Schutzzonen festgelegt. Demnach soll die Tagesschutzzone 1 mit einem Lärmpegel von mindestens 65 dB (A) begrenzt werden, Schutzzone 2 mit 62 db (A). Nach ADV-Vorstellungen würden Leq-Werte von 67 db(A) respektive 62 db(A) ausreichen.
Der Entwurf sieht auch Nachtschutzzonen vor. Demnach würden als Grenzwert sechs Flüge mit je 57 db(A) festgelegt, die ADV wünscht sich sechsmal 75 db(A).
Unterschiedliche Studien
Während der Bund eine Studie von Griefahn, Jansen und anderen heranzieht, wonach der Toleranzwert am Tage bei 70 db(A) liegt, stützt sich die ADV auf eine Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Demnach habe sogar nächtlicher Fluglärm von bis zu 80 db(A) kaum zu Beeinträchtigungen bei Anwohnern geführt.
Die Bürgerinitiative Fluglärm Hallbergmoos-Goldach fürchtet indessen teils „wesentliche Verschlechterungen“, da am Münchner Flughafen durch aufwändige Gerichtsprozesse erkämpft bereits verschärfte Grenzwerte gälten. Diese würden dann womöglich wieder reduziert.
SZ-Landkreisausgaben ERDING
Donnerstag, 18. November 2004
Fluglärm bei 41 Dezibel
Messungen in Dorfen ergeben relativ geringen Wert
Dorfen - Der Fluglärm-Dauerschallpegel in Dorfen liegt bei 41 Dezibel. Diesen Wert hat die mobile Fluglärmmessung der Flughafen München Gmbh ermittelt, die von 24. September bis 24. Oktober in Dorfen Schallimmissionen aufgezeichnet hat. Der Dauerschallpegel liegt damit unter dem Richtwert für allgemeine Wohngebiete, der 50 Dezibel beträgt.
Die Mobile Fluglärmmessung hat an den 29 Tagen insgesamt 4786 „Anflugvorgänge“ verzeichnet, von denen 1678 „Fluglärmereignisse“ ausgingen. Bei 81 Prozent der „Lärmereignisse“ handelte es sich dabei um Landeanflüge auf die Südbahn des Flughafens. Zwischen Funkfeuer Mühldorf und dem Flughafen überfliegen die Flugzeuge den nördlichen Rand der Stadt in etwa 1100 bis 1300 Metern Höhe. Der Dauerschallpegel von 41 Dezibel in Dorfen ist ein rechnerischer Wert, der sich aus der Zahl, Lautstärke und Dauer der so genannten Einzelschallpegel zusammensetzt. Diese Einzelschallpegel liegen somit höher als der errechnete Dauerschallpegel. Von den 1353 Fluglärmereignissen durch Landungen auf der Südbahn verursachten 889 Flüge einen Lärm zwischen 56 und 60 Dezibel und 440 Flüge einen Lärm zwischen 61 und 65 Dezibel. Pegel, die höher als 70 Dezibel waren, wurden nicht registriert. Der höchste Landungspegel wurde am 25. September von einer Boeing 747-200 mit 69,4 Dezibel registriert. Der höchste Startpegel wurde ebenfalls von einer Boeing 747-200 verursacht, die 74,4 Dezibel verursachte. „70 Dezibel entspricht dem Lärm eines vorbeifahrenden Autos in fünf Metern Entfernung“, erläuterte Matthias Bosse, der zusammen mit Manfred Wilhelm den Fluglärm in Dorfen gemessen hat. Bosse: „Dieser Wert wird als laut empfunden, weil er simuliert, dass an jeder Ecke ein Auto fährt.“ Maßgeblich sei aber nicht ein einzelner Wert, sondern die Dauerbelastung.
Das Umweltbundesamt definiert Fluglärm tagsüber unter 50 Dezibel Dauerschallpegel als „nicht oder gering belästigend“, mehr als 50 Dezibel werden als „belästigend“ eingestuft und mehr als 55 Dezibel als „erheblich belästigend“.
Wie die Stadt Dorfen mitteilte, wurde die Messstation angefordert, weil sich ein Bürger über den Fluglärm beschwert habe und auch die Verwaltung interessiert war, den Dauerschallpegel zu ermitteln. Der Messstandort befand sich Norden von Dorfen, im Korridor des Landeanflugs auf die Südbahn. Matthias Bosse kündigte an, dass die Messungen in drei bis vier Jahren wiederholt würden, um die Werte zu vergleichen. Die Ergebnisse sind im Internet unter www.munich-airport.de/DE/Areas/Company/UmweltUmland nachzulesen. ( tdr)