Tag gegen Lärm in München

Am 28. April 2004 findet in Deutschland der jährliche "Tag gegen Lärm" als Beitrag zum internationalen Noise Awareness Day statt.

Zu diesem Anlaß hat der Gesundheitsladen München wieder ein umfangreiches Programm zusammengestellt.

Die Stadt München beteiligt sich mit dem Referat für Gesundheit und Umwelt, der Referent Joachim Lorenz hat die Schirmherrschaft übernommen.

Am Programm beteiligen sich unter anderem Vereine, Stiftungen und Verbände, Krankenkassen, Hörgeräteakustiker, Ärzte und Therapeuten, das Landesamt für Arbeitsschutz und die Süddeutsche Metallberufsgenossenschaft. Nicht zuletzt tragen engagierte und ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger zum Gelingen dieses Tages bei.

Tag gegen Lärm, Hoffung auf Ruhe

Verkehrslärm und Freizeitlärm übertreffen inzwischen in ihrer Wirkung die lärmbelasteten Arbeitsplätze *. Trotz der großen Beeinträchtigung des Wohlbefindens und der Gesundheit durch Lärm, fehlt es noch an einer breiten gesellschaftlichen Bewegung, die dem zunehmenden Lärm entgegentritt. Jedoch gibt es eine große Zahl von örtlichen Initiativen und themenbezogenen Vereinigungen, die insbesondere die Interessen von durch Verkehrslärm besonders stark betroffenen Bürger vertreten.

Der internationale Noise Awareness Day und der Tag gegen Lärm * setzen ein Zeichen und ermutigen zu einem konsequenten Widerstand gegen die akustische Vermüllung und Überlastung des menschlichen Lebensraumes und der Natur.
Erste Schritte hin zu einem weitergehenden Schutz vor Lärm und zum Schutz der verbliebenen ruhigen Räume und Zeiten finden nun statt.

In Vorbereitung ist eine Umsetzung der EU-Lärmschutzrichtlinie * (weiter über Thema: Lärm) in deutsches Recht. Aus den ermittelten Lärmbelastungen müssen dann Aktionspläne abgeleitet werden, die einer möglichst großen Zahl von Menschen mehr Schutz vor Lärm geben sollen. Zusätzlich - und das ist neu - sollen auch bisher ruhige Gebiete, die u.A. für die Erholung wichtig sind, vor zukünftiger Lärmbelastung geschützt werden.

Zugleich finden sich die verschiedenen Gruppen, die bisher getrennt gegen Lärm gekämpft haben, zusammen und haben in diesem Jahr zum ersten Mal eine gemeinsame Stellungnahme "Schutz vor Lärm und Schutz der Ruhe" *vorgelegt.
Fast gleichzeitig wurde auch das Papier "Maßnahmen gegen Verkehrslärm" des VCD (Verkehrsclub Deutschland e.V.) *veröffentlicht.

Tag gegen Lärm, dem Leisen eine Chance

Die Diskussion, was Hören eigentlich für den Menschen bedeutet, warum Hören, Zuhören und ungestörte Kommunikation für das menschliche Zusammenleben so wichtig sind, hat auch zu der Gründung der "Stiftung Zuhören" * geführt. Das Come-back der leisen Künste des Erzählens und des Zuhörens gibt Hoffnung, daß unsere Gesellschaft die Fähigkeit zu Ruhe und leiser Aufmerksame noch nicht ganz verloren hat und wiedergewinnen kann.

Bei der Frage, welche Art von Leben wir anstreben, ob wir weiter den Weg des "Schneller - Weiter, -Höher - Lauter" gehen wollen, ist der Tag gegen Lärm * eine Gelegenheit zur Besinnung und Wegweiser zu einer möglichen Zukunft.

 

 

Zu den mit * gekennzeichneten Veröffentlichungen können Sie einen link finden