Hallo, Freunde rauchfreier Luft,
sehr geehrte Damen und Herren,
 
 am kommenden Freitag, dem 23. Februar beraten die GesundheitsministerInnen in Hannover über die Vorschläge der Fachpolitiker, die ein umfassendes Rauchverbot in der Gastronomie gefordert haben.
 
Nach Äußerungen von 3 Ministerpräsidenten (Wulff, Platzeck und Böhmer), die Ausnahmen vorgeschlagen haben sowie den Aktivitäten der Tabakindustrie zur Beeinflussung der Entscheidung, ist zu vermuten, daß der Vorschlag für die rauchfreie Gastronomie immer mehr verwässert wird.
 
Bei der abschließenden Runde mit den Ministerpräsidenten am 22.März in Berlin werden wohl ohnehin noch genug Kompromisse zu erwarten sein.
 
In der Konsequenz könnte das bedeuten, daß außer ein paar kosmetischen Korrekturen alles beim Alten bleibt.
 
Das müssen wir unbedingt verhindern.
 
Wir müssen sowohl als Einzelpersonen als auch als Organisationen von den GesundheitsministerInnen fordern, keinerlei Kompromisse zu beschließen.
 
Den Empfehlungen von Professor Schiffler von der Nichtraucher-Initiative Deutschland folgend, möchte ich Sie deshalb alle herzlich bitten, den GesundheitsministerInnen Ihre Meinung zu schreiben, was bewirken könnte, daß noch eine akzeptable Lösung erreicht werden kann, auf die viele schon lange warten.

... (Sie finden am Ende dieser Seite eine Briefvorlage)

Zum Schluß möchte ich Sie noch auf eine Online-Petition zur Abschaffung der Tabakautomaten aufmerksam machen
 
http://itc.napier.ac.uk/e-Petition/bundestag/view_petition.asp?PetitionID=378

 
Unterstützen Sie mit Ihrer Eintragung auch weiterhin
www.deutschland-rauchfrei.de <
http://www.deutschland-rauchfrei.de>
 
Fast 11800 Unterstützungseinträge sind eingegangen.
 
Vermutlich werden diese am 23. Februar den GesundheitsministerInnen vorgelegt.

Wer bei  diesem "Nichtrauchergipfels" in Hannover dabei sein und seine Meinung kundtun möchte, ist herzlich eingeladen.
 
Der Allgemeinen Studentenausschuss (AStA) der Medizinischen Hochschule Hannover organisiert eine Demonstration vor dem Tagungsort dieses "Nichtrauchergipfels".

 Tun wir etwas, ehe es zu spät ist.
 Mit besten Grüßen
 Wolf Hempel
 
Internet-Arbeitskreis gegen das Rauchen und für den Nichtraucherschutz
 Nichtraucher-Initiative Wiesbaden

Musterbrief:

Ministerin für Arbeit und Soziales des Landes Baden-Württemberg

Frau
Dr. Monika Stolz
Mitglied des Landtages

Sehr geehrte Frau Ministerin,

am 23. Februar beraten Sie über die Vorschläge der Fachpolitiker, die ein umfassendes Rauchverbot in der Gastronomie gefordert haben.

Ich möchte Sie bitten, eine Entscheidung herbeizuführen, die nicht den Interessen der Tabakindustrie oder den Vorstellungen mancher Ministerpräsidenten entspricht, sondern sich am Wunsch der Mehrheit der Bevölkerung orientiert.

Weiterhin möchte ich Sie bitten, alle Beschäftigten der Gastronomie zu schützen, schwangere Kellnerinnen ebenso wie Studierende, die sich etwas dazuverdienen. Es darf keine Arbeitnehmer 1. und 2. Klasse mehr geben.

Schützen Sie unsere Jugend vor der enormen Belastung in Diskotheken.

Daß dies erforderlich und vom überwiegenden Teil der Bevölkerung gewollt ist, zeigen 3 Meldungen der vergangenen Woche.

1. Besucher von Diskotheken, Kneipen und Restaurants setzen sich laut einer Untersuchung größeren Gesundheitsrisiken aus als bisher bekannt.
Das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit fand z.B. in Diskotheken Feinstaubwerte von über 1000 Mikrogramm je Kubikmeter Luft. Auch in Kneipen (220 Mikrogramm) und Restaurants (200 Mikrogramm) wurden demnach stark erhöhte Werte festgestellt, während im Freien ein Grenzwert von nur 50 Mikrogramm gilt, der bei häufiger Überschreitung schon mit Fahrverboten bedacht wird.

Die Diskotheken sind wahre Giftküchen, in denen die Beschäftigten eigentlich nur mit Gasmaske und Schutzanzug arbeiten dürften.

Kein Industriebetrieb könnte es sich leisten, seine Mitarbeiter ungeschützt solchen Schadstoffkonzentrationen auszusetzen.

Das zeigt die Notwendigkeit eines weitreichenden und konsequenten Nichtraucherschutzes in Gaststätten und Diskotheken.

2. Hamburg: Für ein Rauchverbot in Hamburger Gaststätten sprechen sich gemäß einer aktuellen repräsentativen Umfrage von Emnid

54 Prozent der Bevölkerung aus, allein 60 Prozent der CDU-Wähler.

3. Rheinland-Pfalz: Auf die Frage, ob ein Rauchverbot in Kneipen eingeführt werden sollte, sprach sich am Lesertelefon am Wochenende eine überwältigende Mehrheit aus, beim Internet-Voting waren es sogar 81 Prozent.

Zusammengefaßt die Gründe, warum die Gastronomie ohne Ausnahmen rauchfrei sein muß- Schutz der Beschäftigten der Gastronomie, die ebenfalls unter den Bedingungen leiden

- Schutz von Kindern, die von ihren Eltern mit in die Gaststätte genommen werden und kein Wahlrecht haben

- Schutz von Jugendlichen und jungen Menschen, die gerade in Diskotheken einem unverantwortlichen Risiko ausgesetzt sind

- Hilfe für Raucher, die das Verbot teilweise selbst wünschen, um von der Sucht loszukommen

- Möglichkeiten für alle Menschen jede Gaststätte zu besuchen, auch Asthmatiker und Allergiker

- Geringere Kosten für die Gastronomen durch geringere Reinigungsaufwand und Brandgefahr

- Keine teuren Umbaumaßnahmen

- Perspektivisch Umsatzsteigerungen, die in fast allen Ländern nach einer Übergangsphase eingetreten sind

- Den Mehrheitswillen der Bevölkerung nach rauchfreier Gastronomie nicht zu ignorieren

- Laut einer Umfrage von GfK von 2006 sind für eine rauchfreie Gastronomie:

CDU/CSU Wähler 67 Prozent
SPD-Wähler 63 Prozent
Grüne Wähler 70 Prozent
Linke Wähler 70 Prozent
FDP-Wähler 64 Prozent

- Durch ein konsequentes Verbot keine Wettbewerbsverzerrungen im Gastronomiegewerbe.

- Wirte wollen in steigender Zahl ein konsequentes Verbot gemäß einer Auswertung der Pressberichte der letzten Monate und stellen sich bereits auf das Rauchverbot ein

 - Keine Diskussion mehr mit den Gästen, Verweis auf die gesetzliche Regelung

 Nichtraucherbereiche sind abzulehnen, da der Rauch oft den gesamten Raum verschmutzt.

 Zeitliche Lösungen sind untauglich, da sich der Feinstaub auch dann noch längere Zeit im Raum befindet, wenn schon nicht mehr geraucht wird.

Ebenfalls abzulehnen sind freiwillige Lösungen, die bisher nicht funktioniert haben und auch in Zukunft nicht funktionieren würden.

Wer bei diesem Thema immer noch von Bevormundung, Selbstregulierung, Selbstverantwortung, zu viel Gesetze, Gängelei redet, der müßte konsequenterweise Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Autobahnen und die Gurtpflicht abschaffen, denn die Bürger sollen selbst entscheiden können, wie schnell sie fahren wollen. Wenn dabei andere umkommen, Pech gehabt, es wird ja niemand gezwungen auf der Autobahn zu fahren.

Wenn Sie dieses Vergleichsbeispiel auf das Rauchen übertragen, wird schnell klar, wie unsinnig es ist, an der derzeitigen Situation festzuhalten.

Ich hoffe, daß sich alle GesundheitsministerInnen ihrer Verantwortung bewußt sind, denn jede Verzögerung oder jeder Kompromiß wird weitere Opfer kosten.

Mit freundlichen Grüßen

Wolf Hempel

Internet-Arbeitskreis gegen das Rauchen und für den Nichtraucherschutz