Türkei 2008
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Kappadokien im Oktober 2008
Dieses Jahr haben wir die Türkei gleich zweimal besucht: nach dem mehr badeorientierten Urlaub im Mai konnte im Oktober noch kurzfristig eine Rundreise durch die bizarre Landschaft Kappadokiens unternommen werden. Obwohl touristisch bereits sehr frühzeitig erschlossen, ist vielen Türkeireisenden diese Region unbekannt.
Kappadokien ist ein Traum von Natur- und Kulturlandschaft gleichermaßen - und zurecht als UNESCO-Welterbe in beiden Disziplinen ausgezeichnet, wie die nachfolgenden Photos eindrucksvoll belegen.
 | Antalya
Die Rundreise beginnt - wie immer - mit Ankunft in Nürnbergs Partnerstadt Antalya. Condor fliegt uns in knapp dreieinhalb Stunden in einer Boeing 757-300 von Frankfurt dorthin.
Die Uhren sind bei Ankunft in der Türkei um eine Stunde vorzustellen. |
Antalya ist eine lärmende Großstadt mit mehreren Millionen Einwohnern. Unattraktive Hochhäuser im Einheitsdesign mit den obligatorischen Warmwasser-Solaranlagen auf den Dächern und unzähligen Satellitenschüsseln auf den Balkonen prägen das Stadtbild.
Die sechsspurige Autobahn, die direkt an unserem Hotel vorbeiführt, läßt für die bevorstehende Nacht in punkto Schlaf nichts Gutes ahnen. |  |  |
 | Wir haben die Nacht dank schallschluckender Fenster und ausgezeichnetem Frühstück ganz gut überstanden und fahren durch das beeindruckende Taurusgebirge. Vorbei an urigen Bergdörfern mit jahrhundertealten Häusern geht es nach Konya, der ehemaligen Hauptstadt der Seldschuken, unserer ersten Station auf der über 500 km langen Strecke nach Kappadokien.
In Konya besuchen wir das berühmte Mevlânâ-Kloster. |
Konya
Mevlânâ Celâleddin Rumi, der Begründer des Mevlevi-Ordens, liegt hier begraben. Dieser Orden ist im Ausland vor allem bekannt geworden durch seinen Tanz der Derwische.
Für die Einheimischen ist Konya wegen des Mevlânâ-Klosters eine Pilgerstätte. |  |  |
 | Das höchste Ziel der Glaubenslehre des Sufismus, die Celâleddin Rumi verkörperte, ist die Überwindung der Kluft zwischen Mensch und Gott. Dies geschieht durch einen Trancezustand, in den sich der Mensch versetzt und der in der Vereinigung der menschlichen Seele mit Allah gipfelt.
Erreicht werden soll dieser ekstatische Zustand durch einen Tanz, den sogenannten Sema. |
Bei diesem Tanz drehen sich die Derwische - in wallende, weiße Gewänder und spitze Hüte gekleidet - um einen Vortänzer und um ihre eigene Achse.
Celâleddin Rumi, der später den Ehrennamen Mevlânâ erhielt, gründete im 13. Jahrhundert die Vereinigung der Tanzenden Derwische. Seit Atatürk sind aber religiöse Orden im ganzen Land verboten. |  |
 | Wir haben mittlerweile unsere erste Nacht im Zielgebiet Kappadokien in einem netten Mittelklassehotel - dem Yeni Yükseller - verbracht. Rötlich leuchten die gebirgigen Ausläufer der Umgebung in der aufgehenden Morgensonne. Nebel liegt über der Landschaft.
Die erste Attraktion des heutigen Tages ist der Besuch der unterirdischen Stadt bei Özkonak. |
Özkonak
Durch einen unscheinbaren, gemauerten Einstiegsschacht gelangt man in ein weit verzweigtes, mehrere Stockwerke tief in den Tuffstein gemeißeltes Höhlensystem aus Wohnräumen, Stallungen, Vorratslagern, Verbindungsgängen, Belüftungs- und Brunnenschächten. Eine beeindruckende architektonische Meisterleistung wurde hier in frühchristlicher Zeit vollbracht. |  |
 | Auch an der Oberfläche finden sich in den Stein getriebene Höhlenwohnungen.
Forscher gehen heute davon aus, daß es noch viele unterirdische Städte gibt, die auf ihre Entdeckung warten und daß alle diese Städte durch kilometerlange Gangsysteme miteinander verbunden waren. |
Paşabağ
Weiter geht die Fahrt nach Paşabağ, zu den Gebilden, auf deren visuelle Bekanntschaft wir alle sehnlichst warten und mit denen man eine Kappadokienreise zwingend und untrennbar verbindet: den sogenannten Feenkaminen. Ein atemberaubender Anblick offenbart sich dem Besucher dieser Gegend! |  |
 | Wie ist diese einzigartige, bizarre Naturlandschaft in ihrer ganzen Schönheit eigentlich entstanden?
"Schuld" an Kappadokien tragen drei in prähistorischer Zeit aktive Vulkane, die dieses zentralanatolische Gebiet immer wieder unter gewaltigen Ascheschichten begruben. |
Im Laufe von hunderttausenden von Jahren, so erklärt Hüseyin, unser Reiseleiter, haben sich diese Aschemassen zu Tuffstein verdichtet, der seitdem in einem niemals enden wollenden Prozeß durch die unermüdlich wirkenden, erodierenden Kräfte der Natur bearbeitet und abgetragen wird. |  |
 | Dort, wo der weiche Tuffstein (erkennbar an der hellen Farbe) von Schichten aus härterem und damit weniger schnell verwitterndem Eruptivgestein (dunkle Farbe) bedeckt wurde, konnte die Erosion nicht in der gleichen Geschwindigkeit wirken wie an Stellen, an denen solch eine Deckschicht aus härterem Material nicht abgelagert wurde. |
Die dunkle Kappe aus hartem Material bewahrt also den darunterliegenden weicheren Tuffstein vor dem Schicksal des schnellen Abgetragenwerdens. Nur so konnte es geschehen, daß sich die Feenkamine herausbilden konnten, während deren unmittelbare Nachbarschaft mangels schützender Deckschichten aus schwerverwitterbaren Gesteinen ausgewaschen und abgetragen wurde. |  |
 |  | Dieser Prozeß der fortdauernden Abtragung und Umgestaltung dauert selbstverständlich noch immer an! In abermals hunderttausenden von Jahren wird dieses Land ganz anders aussehen als heute. |
Viele der heutigen Feenkamine werden dann ihre schützenden Decksteine verloren haben, und der darunterliegende weiche Tuffstein wird vollständig abgetragen worden sein. Andererseits werden an anderen Stellen wieder neue Kamine aus dem Bergrücken entstanden sein. |  |
 | Wir gönnen uns eine leckere Erfrischung in Form frisch gepreßten Granatapfelsaftes, bevor wir diesen beeindruckenden Ort verlassen, um zur nächsten Attraktion weiterzufahren.
Eine Wanderung durch das Rosental steht nun an. |
Das Rosental
In der Nachmittagssonne beginnen wir - vorbei an Weinbergen, die sich links und rechts des Wanderpfades über die gesamte Hochebene erstrecken - mit dem Einstieg in die Schluchten des Rosentals. Hier besteht die Landschaft überwiegend aus strahlend weißem Tuffstein. |  |
Es muß ein unglaublicher Anblick gewesen sein - etwa wie Ostern und Weihnachten zusammen - als Felswand um Felswand nachtsüber von tausenden von Kerzen und Öllampen illuminiert waren. |  |
 | In diesem sowie den umliegenden Tälern wurden nicht nur Wohnungen und Kirchen in die Felsen gemeißelt, sondern auch Taubenschläge, denn die Taubenzucht - zur Düngemittelgewinnung - war früher in dieser Region weit verbreitet und wohl auch eine der wenigen Einnahmequellen. |
Taubenmist und Vulkanascheboden ergaben eine besonders fruchtbare Mischung, die schon in frühester Zeit unter anderem den Weinanbau in dieser Landschaft ermöglichte, der bis heute betrieben wird. Tauben werden jedoch keine mehr gezüchtet. |  |
 | Die Weinbauern verkaufen ihre Produkte auch an Ort und Stelle an vorbeikommende Wanderer. Eine Flasche erfrischenden, fruchtigen Roséweines war ab 3 EUR zu bekommen. |
In der nächsten Ortschaft, der wir uns nähern - Çavuşin - wird der Preis um 50 Cent höher liegen. Touristenzuschlag nennt man das dann wohl...
Geschicktes, freundliches Handeln bringt aber letztendlich den gleichen Preis. |  |
 | In der Ferne ist bereits der steil aufragende, von Höhlenwohnungen regelrecht durchlöcherte Felsen von Çavuşin zu erkennen.
Viele der Gräber auf diesem Friedhof stammen noch aus seldschukischer Zeit. Alle Grabstätten sind so angeordnet, daß der Leichnam nach Mekka blicken kann. |
Çavuşin
Viele der Höhlenwohnungen und der an den Berg gebauten Häuser waren bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts noch bewohnt. Mangels Zukunftsperspektiven wanderten und wandern die jüngeren Bevölkerungsteile aber ab in die Großstädte. |  |
 | Leider führt dies zur Entvölkerung ganzer Landstriche und zum Verfall vieler jahrhundertealter Ortschaften wie dieser.
Das in die Felsen gebaute, neuere Hotel läßt allerdings Einnahmeperspektiven aus dem Tourismus für diesen Ort erkennen. |
Die Spätnachmittagssonne taucht die Felswände in ein intensives, orangefarbenes Licht, als wir diesen Platz verlassen, um in unser Yeni Yükseller zurückzufahren. |  |  |
 | Die drei Schönheiten
Der nächste Tag beginnt mit einem Ausflug zu den Drei Schönheiten, dem offiziellen Wahrzeichen Kappadokiens. Es handelt sich dabei um drei - genau genommen vier, den im Hintergrund mitgezählt - Felskegel mit imposanten Decksteinen. |
Bis auf die Schönheiten bietet der Blick über die umgebende Landschaft wenig Interessantes. Wir besteigen deshalb unseren Rundreisebus zur Weiterfahrt nach Uçhisar, dessen Anblick uns sogleich die Sprache verschlagen wird. |  |
 | Uçhisar
Hier finden sich tausende von Höhlenwohnungen, die in ein hoch aufragendes Felsmassiv und die es umgebenden Einzelfelskegel gehauen wurden. Ein atemberaubender Anblick! |
Obgleich viele der Wohnungen leerstehen oder - sofern ebenerdig zugänglich - als Ziegenställe genutzt werden, gibt es doch einige, die bewohnt werden. |  |
 | Solche bewohnten Höhlen sind dann mit modernen Fenstern und Türen sowie natürlich Strom, Wasser, Heizung und Satellitenfernsehen ausgestattet. |
In einigen der Felsen finden wir die Höhlenwohnungen zu kleinen Cafés, Restaurants und Pensionen umgebaut. Einige Bewohner laden auch gerne zur Besichtigung ihrer privaten Residenzen ein, natürlich in der Erwartung, für die Führungen ein anerkennendes Trinkgeld zu bekommen. |  |
 | Viele Einheimische sind jedoch - bis auf die Händler mit ihren Andenkenständen und den Gastronomietreibenden - nicht anzutreffen. Die junge Bevölkerung floh wohl auch von hier schon vor vielen Jahren in die Städte. |
Das Tal von Göreme
Wir verlassen den beeindruckenden Ort Uçhisar, um nun in das Zentrum des touristischen Interesses zu gelangen: in das Tal von Göreme mit seinen Freilichtmuseen und den weltberühmten Höhlenkirchen aus frühchristlicher Zeit. |  |
 | Was für ein grandioses Panorama! Eine unglaubliche Landschaft wie aus einem Fantasyfilm liegt uns zu Füßen. Hunderte von Feenkaminen leuchten in der Sonne, und mittendrin liegen die Häuser der Ortschaft Göreme. |
Wie an jedem touristisch interessanten Ort haben natürlich auch hier fahrende Händler die potentielle Kundschaft im Blick, verhalten sich aber angenehm unaufdringlich. Es scheint, als habe man mittlerweile gelernt, daß aggressives Marktverhalten eher abstoßend auf westeuropäische Besucher wirkt, die nur die Geschäftsprozesse eines Festpreismarktes kennen. |  |
 | Freilichtmuseum Göreme
Wir haben unseren Panoramawanderweg verlassen, sind in das Tal von Göreme hinabgefahren und befinden uns nun in einem der Freilichtmuseen, einem Areal also, das besonders gut erhaltene und auch bewachte Höhlenkirchen aufweist. |
Viele der Kirchenmalereien sind allerdings bereits zerstört worden - in einer Zeit, in der man der Meinung war, ein Mensch dürfe keine Abbilder von Gott oder generell von Heiligen anfertigen. Man hat die Malereien einfach abgekratzt oder den dargestellten Heiligen wenigstens die Augen ausgekratzt oder deren Gesichter sonstwie unkenntlich gemacht. |  |
 | Selbstverständlich gibt es auch in unserer Reisegruppe wieder ein paar hochgradig Lernresistente, die trotz Verbotes mit Blitzlicht fotografieren und damit aktiv am weiteren Zerfallsprozeß der verbliebenen Malereien mitwirken.
Wir verlassen jetzt Göreme und fahren weiter nach Soğanli, in ein kaum mehr bewohntes Bergdorf. |
Soğanli
Dieser Ort zeigt ein ganz anderes Gesicht von Kappadokien: massives Felsgestein statt weichem Tuffstein beherrscht hier die Gegend - ein Landstrich tiefster Armut und deswegen kaum mehr bewohnt. |  |
 | In früheren Jahrhunderten habe man dieses Gebiet auch das Tal der Tauben genannt, berichtet unser Reiseleiter. Der Himmel sei schwarz vor Tauben gewesen. Die Taubenzucht zur Düngemittelgewinnung aus dem Taubenmist habe die Bewohner dieser Region leidlich ernähren können. |
Die sei aber schon lange vorbei, und die allerorts stattfindende Landflucht führe auch hier zur Entvölkerung ganzer Gebiete. Die wenigen Bewohner lebten vom kargen Ertrag ihrer Felder bzw. von den hier durchkommenden Touristenbussen. |  |  |
 | Mit finanziellen Anreizen versucht die Regierung, der weiteren Entvölkerung dieses Landstriches entgegenzuwirken. Einige der historischen Gebäude Soğanlis wurden bereits modernisiert, es gibt ein Café, das die Bewohner für Besucher des Ortes betreiben, und kleine Ateliers, in denen die Frauen Puppen in Handarbeit herstellen und für wenig Geld zum Verkauf anbieten. |
Man wird sehen, ob diese Bleibehilfen funktionieren und dieser sowie weitere jahrhundertealte Orte vor dem Verlassen und damit vor dem Verfall bewahrt werden können. Die Reiseveranstalter jedenfalls fahren diese Region weiterhin an, um den Bewohnern Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft zu ermöglichen. |  |
 | Im Heißluftballon über Kappadokien
Höhepunkt einer jeden Kappadokienreise sei eine Ballonfahrt über die Tuffsteinlandschaft, meint unser Reiseführer, und so starten wir in der Morgendämmerung des nächsten Tages zur Teilnahme an einem solchen Erlebnis. |
Es ist kalt und neblig, als sich hunderte Ballons aus den umliegenden Feldern in den bedeckten Himmel erheben. 20 Personen faßt der Transportkorb, zuzüglich Pilot(in), der(die) in der Mitte des Korbes agiert und das Fluggerät steuert. |  |
 | Es ist ein ungewohntes Gefühl von absoluter Stille, als unser Ballon in die tief hängende Wolkendecke eintaucht. Am Horizont - hinter dem Bergrücken - ist auch allmählich die Sonne zu erkennen.
Schade - klares Wetter hätte den Reiz dieser Ballonfahrt noch erheblich gesteigert. Immerhin haben wir 150 EUR für dieses Unterfangen ausgegeben. |
Unsere Pilotin nimmt Kurs auf das Liebestal. Dessen charakteristische Feenkamine treten langsam aus dem dichten Nebel. Je näher wir kommen, desto klarer tritt zutage, weshalb sie für den Namen dieses Tales verantwortlich gemacht werden. |  |
 | Wir sind inzwischen eine Stunde in luftiger Höhe unterwegs. Unsere Pilotin sucht einen geeigneten Landeplatz am Rande des das Tal umgebenden Bergrückens. Der Ballon vor uns senkt sich gerade an dem Ort, an dem wir auch landen möchten. |
Unsere Pilotin setzt nach einigen Versuchen sicher auf einem Feld auf, und wir verlassen die Enge des Fahrgastkorbes. Nach dem obligatorischen Sektempfang bekommt jede(r) Ballonfahrer(in) die obligatorische Urkunde, und danach bringt uns der Bus zurück ins Hotel.
Ein schönes Erlebnis, diese Ballonfahrt. Erst recht, da es das erste Mal war. |  |
 | Das Liebestal
Am Nachmittag - das Wetter zeigt sich inzwischen von seiner besten Seite - fahren wir in das während der Ballonfahrt so sehr vernebelte Liebestal, um es zu durchwandern. |
Ein halbkreisförmiger Bergrücken aus schneeweißem Tuffstein umgibt die prächtigen Feenkamine dieses Tales. Wir waten knöcheltief durch weichen, weißen Sand. |  |
 | Auch hier wird stellenweise Wein angebaut.
Das Liebestal scheint auch andere Touristenbusse magisch anzuziehen. Wir treffen zahlreiche asiatische Reisegruppen, die ebenfalls gerade wandernd unterwegs sind. |
Alle paar Schritte sieht die Gegend anders aus. Immer wieder neue Gesteinsformationen verführen zum Innehalten, um zu staunen und zu photographieren. |  |
 | Der Anblick dieser steinernen Kolosse inmitten der sie umgebenden, teils herbstlich gefärbten Landschaft verschlägt einem die Sprache - ein wirklich atemberaubender Anblick. |
Angenehm auffällig ist, daß trotz der Massen an Besuchern, die das Liebestal durchwandern, kaum Müll die Landschaft verunstaltet. An griechischen Urlaubsorten haben wir in dieser Beziehung ganz andere Erfahrungen machen müssen. |  |
 | Die Ödnis dieser spärlich bewachsenen Erosionslandschaft vermittelt ein Gefühl der Ruhe. Unterbrochen wird die anmutige Stille nur durch das vereinzelte Geschrei der Granatapfelsaftverkäufer und deren knatternde Mopeds, auf denen sie den Wandergruppen vorauseilen, um sie am nächsten Panoramapunkt wieder zu umwerben. |
Jede normal empfindende Frau dürfte beim Anblick dieser steinernen Riesen vermutlich wohlige Gefühle im Bereich des Beckenbodens verspüren... |  |
 | Diese besonders schön und regelmäßig gewachsenen Feenkamine sind natürlich auch ein beliebter Hintergrund für die anspruchslose Bilderknipserei der Güteklasse "Schau mal - das bin ich im Urlaub". |
Inzwischen sind wir am Ende des amtlichen Wanderweges durch das Liebestal angelangt und machen uns allmählich auf den Rückweg. Schließlich warten ja die Tanzenden Derwische mit ihren Tanzdarbietungen auf uns. |  |
 | Auf der Rückfahrt ins Hotel stoppt der Bus noch kurz an einem Panoramapunkt, der uns zum Abschluß dieses Tages einen schönen Blick über die Gesteinsformationen des Roten Tales ermöglicht. |
Unser Aufenthalt im Herzen Kappadokiens ist beendet, und wir machen uns auf die über 500 km lange Rückfahrt nach Antalya. Nach einem Zwischenstop in der Karawanserei Sultanhani und einem leckeren Mittagessen unterwegs kommen wir schließlich nach Beyşehir zur berühmten Eşrefoğlu-Moschee. |  |
 | Beyşehir mit Eşrefoğlu-Moschee
Das Besondere an der Eşrefoğlu-Moschee ist ihre hölzerne Innenarchitektur, eine Bauweise, die offenbar recht einzigartig sein soll. Die gesamte Dachkonstruktion ruht auf jahrhundertealten Säulen aus Zedernholz. |
Außerhalb der Moschee findet das beschauliche, dörfliche Leben statt.
Wir besteigen unseren Bus und setzen die Fahrt Richtung Antalya fort, das wir am späten Abend erreichen werden. |  |
 | Perge
Am nächsten Morgen steht eine Fahrt zur antiken Stadt Perge - oder zu dem, was davon noch übrig ist - auf dem Programm. Von hier aus eroberte Alexander der Große die Städte Side und Aspendos. |
Einer der bedeutendsten Mathematiker des Altertums - Apollonius von Perge - war möglicherweise der berühmteste Sohn der Stadt.
Man vermutet, daß die erste Siedlung etwa 1000 v. Chr. auf dem Akropolishügel im Norden entstand. |  |
 | Der Überlieferung nach predigten hier in frühchristlicher Zeit Paulus und Barnabas.
Im 7. Jahrhundert litt Perge - wie auch andere Städte - regelmäßig unter Überfällen muslimischer Piraten. Die Bewohner zogen sich immer mehr nach Antalya zurück, das besser befestigt und daher leichter zu verteidigen war. |
Perge wurde durch mehrere schwere Erdbeben völlig zerstört. Wie früher überall gängige Praxis, verwendete man auch in dieser Gegend die Trümmer der antiken Stadt als Steinbruch für die Errichtung neuer Gebäude. |  |
 | Den Rest, den wir im Rahmen unseres Rundganges bestaunen dürfen, verdanken wir dem fleißigen und ehrbaren Berufsstand der Archäologen. Seit Jahrzehnten wird in Perge mittlerweile gegraben. |
Wenn man bereits Ephesos gesehen hat, mutet der Anblick der Reste von Perge doch etwas enttäuschend an angesichts des desolaten Zustandes des gesamten Areals. Man kann nur hoffen, daß künftigen Besuchergenerationen ein erhabenerer Restaurierungszustand präsentiert werden kann. |  |
 | Das ovale Stadion von Perge soll einst ca. 14.000 Zuschauern Platz geboten haben. Die noch stehengebliebenen Reste vermitteln in der Tat eine beeindruckende Vorstellung von der ehemaligen Größe dieses Bauwerks.
Der Nachmittag gehört den obligatorischen Besuchen von Leder- und Schmuckherstellern. |
Kurşunlu-Şelalesi
Danach geht es in ein Naherholungsgebiet, in dem sich die Kurşunlu-Wasserfälle befinden. Jahreszeitbedingt fehlt es leider an donnernden Wassermassen; nur ein spärliches Rinnsal ergießt sich über die Felsen. |  |
 | Antalya
Unseren letzten Urlaubstag verbringen wir mit Einkaufen in Antalya. Der lange, kaum bevölkerte Sandstrand vor der Stadt gibt unmißverständlich zu erkennen, daß die Badesaison vorbei ist. |
Der Herbst gehört jetzt den Reisenden, die entweder einfach nur der heimischen Kälte entfliehen wollen oder den eher kulturinteressierten Urlaubern, die hauptsächlich an Wandertouren im Taurusgebirge sowie am Besuch der unzähligen Sehenswürdigkeiten Interesse haben. |  |
 | Im Hafen unterhalb der historischen Altstadt laden zahlreiche Ausflugsboote zu Fahrten entlang der Küste ein. Angesichts nur noch weniger Touristen herrscht ein harter Konkurrenzkampf unter den Skippern; jeder versucht, vorbeikommende Fußgänger mit sanfter Gewalt auf sein Boot zu ziehen. |
Für eine lärmende Großstadt liegt Antalya eigentlich recht idyllisch da - mit seiner steilen Küstenlinie und den Ausläufern des Taurusgebirges im Hintergrund, die bis zum Meer herunterreichen, präsentiert es sich geradezu photogen... |  |
 |  | Schon auf früheren Türkeireisen haben wir die historische Altstadt liebgewonnen. Die Gassen werden von Jahr zu Jahr schöner, die Menge an restaurierter Bausubstanz steigt in gleichem Umfang. |
Da am 29. Oktober - dem Jahrestag der Republikgründung und daher Nationalfeiertag - in Antalya der Ausnahmezustand in Form hunderter, parade-marschierender, uniformierter Schulkinder-Spielmannszüge herrscht, finden heute - zwei Tage vorher - die Generalproben auf der amtlichen Marschroute statt. |  |
 | Ein ohrenbetäubender Lärm, der aus den Hochhausschluchten herüberhallt!
Wir begeben uns auf den Rückweg zum Hotel, um auf unseren Flughafen-Transferbus zu warten. Nicht jedoch, ohne noch einmal die Steilküste entlang zur schönen Altstadt zurückgeblickt zu haben... |
Stereobild aus Perge
Betrachten Sie das Bild so, dass sich Ihre Nase bei normalem Bildschirm-Sichtabstand in der Mitte des Bildes befindet. Akkomodieren Sie dann Ihre Augen auf Unendlich, d. h. blicken Sie so auf das Bild, als würden Sie ganz weit in die Ferne schauen.
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