Hohenkammer

Agilolfingisches Herzogsgut, 784 als Pfarrdorf genannt, dann im 9. Jh. königliches Fiskalgut,
später an Freising und 1100 an Scheyern-Wittelsbach, bis 1550 in Besitz der Familie von Camer,
dann bis 1801 von Haslangscher Besitz.
Kreuzaltar
Kreuzaltar der Pfarrkirche St.Johannes
Hochaltar (36K)
Kanzel (36K)

Pfarrkirche St. Johannes
Das Erdgeschoß des Turmes mit Netzgewölbe um 1500. Aufbau um 1620 in gotisierenden Formen, Helm 1878. Gotischer Chor. 1813 wurden Langhaus, Sakristei und die Oratorien umgebaut. Im Chor Fresken "Krönung Mariens" und 4 Kirchenväter. Mitte 18. Jh. Langhaus-Fresken "Christus mit Heiligen" von Sebastian Wirsching 1879. In den Altären von 1663 die für Altbayern in der Altarbaukunst charakteristische Geschmacksrichtung der heimischen Spätrenaissance mit Motiven des frühen Landbarocks. Die Altäre verraten Kraft und architektonisches Gefühl in Aufbau, Phantasie und Ornament. - Großer Hochaltar von Wolfgang Meyerl, Kistler in Hohenkammer, und Paul Hörnle (Hiernle), Bildhauer in Freising, 1664 - 1665, Gemälde von Ignaz Frey, Freising, »Apokalyptisches Weib« 1808. Die Seitenfiguren aus der abgerissenen Stiftskirche St. Veit in Freising von Christian Jorhan d.Ä. 1765. - Die Seitenaltäre 1670, auf dem linken Seitenaltar Gemälde in der Art des Peter Candid Berufung der Apostel um 1600, am rechten Seitenaltar »Hll. Dominikus und Franziskus 1657«; Kreuzaltar nach Entwurf von Ignaz Frey 1813; Kruzifixus 1695. Die Kanzel 1813, mit neuem Korb und Figuren 1630. Taufstein 1629 mit »Taufe Christi von 1760.« Einige bemerkenswerte Holzfiguren: Relief mit der Vermählung der hll. Joseph und Maria Anfang 16. Jh.; hl. Margareta, Maria mit Kind und Beweinung des Leichnams Christi um 1480 bis 1490; im Chor hl. Ulrich und hl. Andreas Anfang 16. Jh.

Toscano del Banner: Kunst u. Kulturführer Region München, Ludwig Verlag 1992