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Schüler helfen Schülern
Grundschule in der Alten Heide spendet für Schule in
El Salvador
Zum dritten Mal hintereinander haben die Schülerinnen
und Schüler an der Fröttmaninger Straße mit Hilfe
eines Osterbasars den Schulkindern in Los Olivos, einem kleinen
Dorf in El Salvador, geholfen. Diesmal kam der stolze Betrag
von 1.400 Euro (rund 1.720 Dollar) zusammen, nach 1.000 Euro
in 2003 und 800 Euro in 2002. Die Schule in Los Olivos wird von
der evangelischen Kirche in El Salvador betreut, zu der die evangelische
Kirche in München über die Kirchengemeinden Nikodemuskirche
und Freimann eine enge Partnerschaft unterhält. Seit Anfang
2002 wirken der ehemalige Freimanner Diakon, Helmut Köhler,
und seine Frau in El Salvador und unterstreichen damit die engen
Bande zur hiesigen evangelischen Kirche (siehe gesonderten Bericht
von Diakon Köhler).
In einer kleinen feierlichen Runde überreichte Rektor
Simon Hegele zusammen mit der Lehrerin Angelika Reimer den 1.400
Euro-Scheck an die Vertreter der Kirchengemeinde Nikodemus, Herrn
Pfarrer Staude und Herrn König vom Kirchenvorstand. Rektor
Hegele hob hervor, dass seine Schülerinnen und Schüler
stolz und glücklich sind, den armen Kindern in einem großen,
fernen und fremden Land helfen zu können und dass auch die
Eltern voll hinter dieser Hilfsaktion stehen. Der nächste
Osterbasar sei bereits geplant. Pfarrer Staude bedankte sich
im Namen der Partnerkirche in El Salvador für die grandiose
Spende, ohne die die Schule in Los Olivos von der Schließung
bedroht gewesen wäre, weil kein Geld für die Lehrkräfte
mehr da war. Der Hingabe und Überzeugungskraft von Frau
Reimer und der großzügigen Unterstützung der
Schulleitung seien es zu verdanken, dass die Schulkinder von
Los Olivos auch künftig auf die Hilfe ihrer Schulkameraden
aus der Alten Heide hoffen können, damit sie nicht auf der
Straße landen und dem Elend ausgeliefert sind.
Günter König
Ein Brief von Diakon Helmut Köhler und seiner Frau Waltraud
Grüße und Dank aus El Salvador
Buenos Dias hermanos y hermanas !
Kommt Ihnen das spanisch vor ? Richtig. Mit diesen Worten
(guten Tag Brüder und Schwestern) grüße ich Sie
aus El Salvador.
Zwischenzeitlich sind nach unserem (meiner Frau Waltraud,
unserem Hund Mona und meinem) Weggang aus Freimann und damit
auch ein Stück aus der "Alten Heide" gut 1 ? Jahre
vergangen. 1 ? Jahre leben und arbeiten in der lutherischen Kirche
von El Salvador. Da könnte vieles berichtet, vieles erzählt
werden.
Gleich vorweg. Meiner Frau und mir geht es hier gut. Wir haben
uns einigermaßen mit der Lebensweise angefreundet und finden
auch, wenn auch nicht in allen Bereichen, Gefallen daran.
Was soll ich Ihnen aus der Vielzahl der Eindrücke und
Erlebnisse schreiben?
Sie erinnern sich an Yamileth, die hier Esmeralda heißt?
Yamileth war ein Jahr in Deutschland zur Krebsbehandlung. Sie
lebt jetzt wieder mit ihrer Familie zusammen in Los Olivos und
besucht die dortige Schule. Mit der Prothese kommt sie ganz gut
zurecht und die Oma Julia schaut schon drauf, dass Yamileth nicht
alles verlernt, was sie in Deutschland mitbekommen hat. Yamileth
feierte im August ihre Konfirmation und am selben Tag auch die
"Fiesta rosa", das "rosa Fest". Alle Mädchen,
die 15 Jahre geworden sind, begehen dieses Fest, in dem alles
rosa ist. Von der Einladungskarte über die Kleidung hin
bis zur Torte. Die ganze Familie legt zusammen, damit es ein
schönes Fest wird, aus Dankbarkeit, dass Yamileth lebt.
Wir, meine Frau und ich, dürfen stellvertretend für
alle, die die Behandlung ermöglicht haben, Paten bei diesem
Fest sein. Wie es mit Yamileth weitergeht? Vamos a ver = wir
werden sehen.
Ganz herzlich darf ich Ihnen allen für die Unterstützungen
Dank sagen. Ein ganz besonderer Dank an die Fröttmaninger
Grundschule, die die Schule in Los Olivos unterstützt. Von
der Fröttmaninger Grundschule erhielten wir 1.720.-USD in
diesem Jahr, damit konnten wir bis jetzt die Gehälter für
die Lehrkräfte aufbringen. Wenn diese Hilfe nicht wäre,
die Schule müsste geschlossen werden, da es keine finanziellen
Mittel von der Regierung oder auch von der hiesigen Kirche gibt.
Und wenn die Schule geschlossen wird, dann sind neben Esmeralda
insgesamt 140 SchülerInnen "auf der Straße".
Wie es weitergehen wird mit der Schule? Vamos a ver = wir werden
sehen.
Vamos a ver, liebe Nikodemusgemeinde, ist hier ein stehender
Begriff.
Wir werden sehen ....... und erfahren: es geht weiter. Das
ist etwas, was wir hier gelernt haben, neu zu entdecken, was
Hoffnung heißt oder sein kann. Die Realität anzuerkennen,
aber nicht im Jammern verharren; erfahren, dass Hoffnungen erfüllt
werden auch durch die Hilfe von außen, die Hoffnung, die
Nahrung erhält im Wissen um Menschen, wie Sie in der Gemeinde
Nikodemuskirche.
Eine solche Hoffnung, die wünschen wir Ihnen auch für
Ihr persönliches Leben.
Euere
Waltraud und Helmut Köhler aus San Salvador, El Salvador/Zentralamerika
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