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Die taube Dogo Argentinohündin MILKA


Der Beweis Nr. 1:
Ein Dogo ist der ideale Schoßhund

Milka hat jetzt gut lachen

Der Beweis Nr. 2:


Im November bekam ich eine Mail von Milka's Frauchen:

"Hallo Frau Keck, erinnern Sie sich noch an uns???

Ihnen habe ich es zu verdanken, dass ich MILKA habe...

Hallo Welt!!

Geboren bin ich am 23. August 1997 in Las Palmas auf Gran Canaria, wo mich ein Tierarzt (...!) auf seinem Flachdach hielt (leider nicht ungewöhnlich für spanische Verhältnisse), um mich, als ich alt genug war, dann in einem Zwinger unterzubringen, wo ich als Geldquelle (sprich: Geburtsmaschine) fungieren sollte. Ob er von Anfang an wusste, dass ich von Geburt an taub bin, und es ihm lediglich gleichgültig war dass er damit riskierte, die Gene weiterzuvererben, weiss ich nicht. Ich bekam 9 Welpen, die aber alle in ihrer ersten Lebenswoche starben. Danach meinte mein Besitzer, dass ich somit wertlos sei, und sobald er Zeit habe, kommt er vorbei und schläfert mich ein. (Die Grube hatte er schon ausheben lassen). Irgendwie haben es deutsche Tierschützer vollbracht, dass ich schnellstens ausgeflogen wurde, und im Tierheim landete.

Mein neues Frauchen suchte damals schon einige Wochen lang im Internet nach einem Dogo, und da sie nicht versteift darauf war, einen noch ganz jungen Hund zu finden, (sie hatte in der Vergangenheit schon einen Akita Inu Rüden und eine Bullmastiff Hündin vom Welpenalter an), suchte sie gezielt auf den Webseiten von Tierhilfsorganisationen nach ungewollten älteren Hunden. Einen Tag nachdem sie durch 'Molosser in Not' erfuhr, dass es mich gibt, kam sie mich besuchen, ging mit mir spazieren, und durfte mich gleich für eine Probewoche mitnehmen. Das ist zwar ungewöhnlich, aber man meinte dort, dass, wenn es so stark danach aussieht, dass es passen könnte zwischen Hund und 'Bewerber', man dadurch den sogenannten schwer vermittelbaren Tieren eine grössere Chance einräumt. Mein zukünftiges Frauchen wusste übrigens schon vor ihrer Ankunft das ich taub bin, aber sie war damals, genau wie auch heute noch, der Meinung, dass das einzig echte Problem mit meiner Taubheit darin besteht, dass ich nur in eingezäunten Geländen ohne Leine laufen kann. Als ich damals einen Tag lang in meinem neuem Zuhause war, war klar, dass man mich nicht mehr hergibt :-))). Also eine Woche später wieder auf in's Tierheim, um mich entgültig zu adoptieren.

Ich war anfangs viel zu dünn, hatte wundgelegene Stellen am Körper, und eine aufgeschlagene Schwanzspitze von den engen spanischen Zwingern; aber all das war schnellstens überstanden - so ein Leben als richtiger Familienhund wirkt eben Wunder... Trotz meiner an Zuneigung mangelden Jugend, bin ich ein super-lieber, total verschmuster, auf jeden Menschen freundlich zugehender Hund. Bei anderen Hunden bin ich etwas dominant - aber nicht aggressiv, mit Katzen verstehe ich mich sehr gut, nur mit Kleintieren wie zB Meerschweinchen, sollte man mich nicht alleine lassen - da würde dann wohl doch der Jagdtrieb mit mir durchgehen :-( . Trotz meiner doch recht asozialen Haltung knapp zwei Jahre lang, habe ich ein gutes Sozialverhalten, und bin ein selbstbewusster, fröhlicher Hund. Obwohl ich Dinge wie z.B. im Auto oder mit der Bahn fahren gar nicht kannte, hatte ich vor nichts Angst, und benahm mich praktisch als kenne ich solche Sachen schon mein Leben lang. Ich gehe öfters mit ins Büro, und bin eigentlich überall beliebt, auch wenn meine doch recht trampelige Verhaltensweise nichts für Leute ist, die auf Samtpfötchenbenehmen stehen. Im März zogen wir nach um in eine grössere Wohnung (3 Zi/Kü/Bad u riesiger Balkon). Inzwischen lebe ich schon 13 Monate mit meinen neuen "Eltern" ;-).

Die einzig unschöne Zeit seitdem waren die paar Wochen im Sommer als ich nur mit Maulkorb Gassigehen konnte. Ich hatte plötzlich Hausverbot in Shops wo ich vorher noch Leckerbissen geschenkt bekam, Hunde auf die ich wedelnd zuging und die ich sonst beschnüffeln durfte, wurden von Ihren Haltern auf die andere Strassenseite gezerrt, ganz zu schweigen von all den hasserfüllten Blicken und den manchmal doch recht üblen Kommentaren, die wir bekamen. Ich habe natürlich schnellstmöglichst meinen Wesentest bestanden, was ja gottseidank dann doch recht fix über die Bühne ging, obwohl es ja anfangs dieser ganzen Hysterie genau das Bundesland war, wo die grösste Gefahr für die 16 sogenannten Kampfhundrassen bestand...

Milka, Dogo Argentino, November 2000"