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Pepe

Mein Name ist Pepe. Ich bin inzwischen 2,5 Jahre alt und wiege über 60 kg.

Meine ersten 9 Lebensmonate verbrachte ich auf wenigen Quadratmetern kalten Beton, bei einem Massenzüchter in der Nähe von Mailand, mit vielen weiteren Hunden.Tierschützer haben mich, meine Schwester und 5 Deutsche Doggen kurz vor dem Hungertod gerettet. Sie packten uns in einen VW-Bus und fuhren stundenlang durch, bis in ein Auffanglager in Süddeutschland. Wir waren nur noch Haut und Knochen mit eitrigen Wunden und Geschwüren. Ich konnte kaum noch laufen.

Von dort kam ich in ein Tierheim, zudem K. Keck (Bullterrier Nothilfe) gute Kontakte hatte. Im Fernsehen, in der Sendung "Herrchen gesucht" im Hessen-Programm wurde ich vorgestellt. Am nächsten Tag wurde die Sendung wiederholt. Dort sahen mich meine heutigen Leute und riefen sofort an.

Dann ging alles sehr schnell. Meine neuen Besitzer holten mich nach Norddeutschland. Hier gibt es noch eine 6jährige Hündin und einen 9jährigen Rüden. Natürlich sind wir alle kastriert. Wir haben ein großes Waldgrundstück zum Toben und leben mit unseren Leuten im Haus. Ich habe jetzt einen kuscheligen warmen Schlafplatz, immer genug zu fressen, werde geknuddelt und geschmust....

Auf den Bildern sieht man mich zur Zeit der Übernahme aus der Todeszelle.

Da ich in Italien misshandelt wurde, hatte ich große Angst vor Männern, wenn sie einen Gegenstand in der Hand hielten. Selbst bei einer Plastiktragetasche warf ich mich auf den Boden.

Zweimal war in der Tierklinik, weil ich Blutungen in der Netzhaut der Augen hatte, ausgelöst durch ein Trauma der Misshandlungen.

Außerdem wurde in einer anderen Klinik festgestellt, dass ich schwere Spondylose und eine Ellenbogendysplasie habe, wohl auch mit verursacht aufgrund der miserablen Aufzucht in den ersten Monaten meines Lebens.

Meinen ganzen Körper habe ich benagt, beknabbert und beleckt vor lauter Stress.

Jetzt nach 1,5 Jahren bei meinen neuen Leuten geht es mir viel besser. Ich bekam Aufbaustoffe für die Knochen und über Monate homöopathische Medikamente und viel Zuwendung, Sonne und frische Luft und Freiheit... Ich kann zwar keine stundenlangen Märsche machen, aber ich laufe heute eine 3/4 Stunde mit Frauchen durch den Wald und spiele auf unserem Grundstück ohne zu lahmen und heule nicht mehr beim Aufstehen.

Auch mein Selbstbewusstsein ist stark gewachsen... Höre ich draußen ein Geräusch, warne ich mit einem tiefen Donnergrollen (=Knurren). Nähert sich jemand dem Grundstück, dann ertönt "Löwengebrüll" und meine Rute geht steil nach oben... Wer mich nicht sieht, glaubt nicht, dass ein Hund bellt....

Vor allem beschütze ich Frauchen, wenn Herrchen nicht da ist.... Wo wir doch einsam im Wald wohnen und unser Opi (=alter Rüde) und unsere Omi (=alte Hündin) schon recht schwerhörig sind und vieles verpennen...

Trotz meiner schlechten Erfahrungen lasse ich mich von Fremden gerne streicheln!!

Bis zum letzen Sommer bin ich mit Frauchen sogar zum Training in die Großstadt mit Bus, Bahn, S-Bahn, U-Bahn und Fahrstuhl gefahren. Ich lag brav in einem Cafe unterm Tisch und so mancher hat mich gestreichelt und geknuddelt.

Am schlimmsten aber ist, dass Hunde wie ich in Zwingern in Mailand oder anderswo keine Rettung erfahren und langsam zu Tode hungern und dürsten müssen, erfrieren oder in sengender Sonne sterben! Da die Tierheime in Deutschland überquellen von Hunden, die keiner mehr will, dank Rasselisten, Auflagen, hohe Steuern etc, etc, etc !!


Derselbe Hund, aber im Herbst 2000 im neuen Zuhause

Pepe im Schnee, Winter 2000/2001