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Weela, Die Pitbullhündin, die beweist, das auch diese Hunderasse ein Helfer der Menschen und Tiere sein kann!. Die Geschichte stammt von einer Amerikanischen HP. Diese hatten den Bericht aus einer Amerikanischen Zeitschrift, die über diese bewunderungswürdige Hündin berichtet hatte. Überraschenderweise findet sich diese Geschichte in Deutscher Übersetzung in dem Buch:

Beherzte Tiere (wahre Geschichten von selbstlosen Tieren) aus dem Verlag C.H.Beck, gesammelt und geschrieben von Kristin von Kreisler. ISBN 3-406-42136-9 und kostet 17,90

Vielleicht könnte Weela, eine Pit-Bull-Hündin in Imperial Beach an der kalifornischen Grenze zu Mexiko, uns mehr über mitfühlendes Verhalten von Tieren erzählen, als jede wissen-schaftliche Theorie es vermag. Sie hat so vielen Tieren und Men-schen über so viele Jahre hinweg geholfen, daß wohl niemand ihre Güte in Zweifel ziehen kann

Lori Watkins war keineswegs erfreut, als ihre Tante eines Tages mit fünf kleinen Pit-Bull-Hündchen nach Hause kam, die sie aus einer Mülltonne gerettet hatte. Sie sprühten zwar nur so vor Le-ben, wie sie da winselnd auf ihren kurzen Beinchen herumwackel-ten, doch Lori sah gleich, daß sie schwach und kränklich waren. Außerdem sahen sie nicht besonders hübsch aus. Wahrscheinlich waren sie aus diesen Gründen buchstäblich weggeworfen worden. Doch Lori brachte es nicht übers Herz, sie einfach ihrem Schick-sal zu überlassen.

Obwohl sie sich liebevoll um die Kleinen kümmerte, konnte sie dennoch eines nicht durchbringen - es starb schon nach kurzer Zeit. Doch die anderen vier entwickelten sich prächtig, und für drei von ihnen fand Lori ein gutes Zuhause. Das vierte, Weela, ein nicht besonders hübsches Tier mit orangerotem Fell, entwickelte eine so große Zuneigung zu Loris achtjährigem Sohn Gary, daß er bettelte, das Tier behalten zu dürfen. Lori willigte schließlich ein.

Einige Monate später spielten Gary und sein Freund gerade auf der Straße, wobei sie Weela an der Leine mit sich führten, als ein größerer Junge aus der Nachbarschaft die beiden brutal packte und sie mit Flüssiggas ü~ergoß, wie es in Feuerzeugen verwendet wird. Anschließend versuchte er, sie mit einem Streichholz anzu-zünden. Während sich die beiden Jungen verzweifelt wehrten, entglitt Gary die Leine. Sofort sprang die Hündin den Rowdy an und warf ihn zu Boden, wodurch sie Gary und seinem Freund die Möglichkeit gab, sich in Sicherheit zu bringen.

Nicht allzu lange nach diesem Vorfall entdeckte Gary in einem Holzstoß etwas, das er für eine Eidechse hielt. Er griff danach, als plötzlich Weela heranstürmte und ihn beiseiteschob. Was Gary für eine Eidechse gehalten hatte, war in Wirklichkeit eine Klapperschlange, die drauf und dran gewesen war, Gary ins Knie zu beißen, und die nun statt dessen Weela an der Schnauze erwischte. Der Junge kam mit heiler Haut davon, doch der Kopf der Hündin schwoll derart an, daß ihre Atemwege tagelang beinahe blockiert waren und sie nur mit Mühe Luft bekam.

Drei Jahre später trat in dem Tal, in dem Weelas Familie lebte, der Tijuana River nach heftigen Regenfällen über die Ufer. Das normalerweise dünne Rinnsal wurde zu einem reißenden Fluß, der unter anderem auch für die Tiere eines Freundes - ein Pferd und sieben Hunde - zur Gefahr wurde. Paul, der Besitzer, befand sich gerade im Krankenhaus, als Lori und ihre Cousine Carol Kaspar beschlossen, mit Weela zu Pauls Ranch zu fahren und nach den Tieren zu sehen. Nachdem sie durch hüfthohes Wasser gewatet waren, entdeckten sie endlich die verängstigten Tiere. Doch als sie mit ihnen auf trockenen Boden zurückkehren woll-ten, war das Wasser bereits weiter angestiegen, so daß sie nicht mehr denselben Weg zurück nehmen konnten.

Weela, die in der Nähe herumgelaufen war, zeigte Lori, daß sie eine seichte Stelle gefunden hatte. Mit gesenktem Kopf, um die Geräusche der Strömung wahrnehmen zu können, geleitete sie Lori, Carol und die Tiere über Schlammhügel, umgestürzte Bäu-me und andere seichtere Stellen auf sicheren Boden.

Eine Woche später - die Überflutungen waren mittlerweile noch schlimmer geworden - entdeckten Lori und Carol fünfzehn Pferde und vier Hunde, die sich auf eine kleine Insel aus Sand, Mist und Pflanzenmaterial gerettet hatten, welche jedoch von den Fluten jeden Augenblick weggeschwemmt werden konnte. Wie-der erkundete Weela für Lori und Carol das Terrain und suchte den besten Weg, indem sie nicht nur möglichst seichte Stellen auswählte, sondern auch darauf achtete, daß sie nicht in Treibsand oder Morast gerieten oder sich in Stacheldraht verfingen. Mit vereinten Kräften gelang es Weela, Lori und Carol, die Pferde in Sicherheit zu bringen.

Die vier Hunde waren jedoch so verängstigt und gleichzeitig aggressiv, daß sie niemanden an sich heranließen. Da Lori und Ca-rol sie nicht in Sicherheit bringen konnten, kamen sie nun jeden Tag zu der kleinen Insel, um die Hunde zu füttern. Mehrere Wo-chen lang führte Weela - bepackt mit 25 Kilo Hundefutter - die

beiden Frauen durch das Wasser zu der kleinen Insel, bis die Hunde sich an Lori und Carol gewöhnt hatten und sich schließlich wegbringen ließen. Lori band einen der Hunde mit einem Strick an Weelas Halsband, worauf diese ihn auf sicheren Boden führte. Dann kam Weela zurück und geleitete Lori, Carol und die anderen drei Hunde auf einer einigermaßen seichten Route durch den Fluß. Einige Wochen später beschlossen die mexikanischen Behörden, den Rodriguez-Staudamm zu öffnen, ohne jedoch vorher die Bewohner an der kalifornischen Grenze zu informieren. Wieder wurde das Tal überflutet. Als Lori und Carol gerade dabei waren, einen Pferdewagen aus dem Schlamm zu ziehen, rannten dreißig illegale Einwanderer aus Mexiko an ihnen vorbei, direkt auf eine gefährliche Stelle des Flusses zu, um diesen zu überqueren. "Halt! Sie werden ertrinken!" brüllte Lori ihnen hinterher. Doch die Mexikaner verstanden sie nicht und wateten bereits ins Wasser. "Gefährliches Wasser!" versuchte Lori es noch einmal. "Peligro agua!". Doch die Mexikaner reagierten nicht und wateten weiter flußabwärts. Anscheinend hatten sie vor ihr mehr Angst als vor dem reißenden Fluß. Als sie sich anschickten, den Fluß zu überqueren, stürmte Weela ins Wasser, versperrte ihnen den Weg und hielt sie durch drohendes Knurren davon ab, ihren Weg fortzusetzen, bis Lori die Flüchtenden erreicht hatte und ihnen mit Gesten andeutete, sich an den Händen zu halten und eine Kette zu bilden. Dann führte Weela die Gruppe auf einem Pfad, auf dem das Wasser nur kniehoch war, vorsichtig durch den Fluß. Daß Weela nun so viele Wochen lang Menschen und Tiere aus den Fluten gerettet hatte, wirkte sich auch auf ihren Charakter aus. Aus dem Haustier, das sorglos in den Tag hineingelebt hatte, wurde ein Hund, der ganz in seiner Aufgabe, anderen zu helfen, aufging. Der beste Beweis für ihre Veränderung war, daß Weela, nachdem die Flut zurückgegangen war und sie keine Aufgabe mehr hatte, nur noch mißmutig im Haus herumlag und Trübsal blies. "Ich habe ein so schlechtes Gewissen", sagte Lori eines Abends zu ihrem Ehemann Daniel. "Während der Überflutungen hat Weela so viel geleistet, und jetzt lassen wir es zu, daß sie den ganzen Tag untätig im Haus sitzt und am Ende noch depressiv wird Sie braucht unbedingt eine Beschäftigung."

Wenn Weela nicht die Möglichkeit bekam, sich für Menschez oder Tiere einzusetzen, dann, so dachte Lori, würde sie für der Rest ihres Lebens teilnahmslos herumsitzen. Also sorgte sie dafür daß Weela eine Beschäftigung als "Therapiehund" bekam. Jeder Dienstag gingen sie und Lori zum Alvarado Hospital, um Patien-ten zu besuchen. Der Pit Bull schmiegte sich an jeden, der eir bißchen Zuneigung brauchte. Außerdem vollführte Weela Luft-sprünge und winkte mit der Pfote, wenn sie jemanden zum La-chen bringen wollte. Wenn einem Patienten aber eher danach war, mit Lori über seinen eigenen Hund oder über andere Dinge zu reden, saß Weela geduldig auf einem Sessel neben ihnen und war-tete, bis sie fertig waren.

"Sie hat es ganz einfach im Gefühl, was ein Mensch gerade

braucht", sagte Lori zu Daniel.

Doch dieses Gespür hatte Weela nicht nur für Menschen, son-dern auch für andere Tiere. Einmal brachte jemand ein schwächli-ches ockerfarbenes Pit-Bull-Hündchen namens Chloe ins Haus, das einen Herzfehler und außerdem ein verletztes Bein hatte. Weela schmiegte sich eng an das kleine Häufchen Elend und leckte das Fell des Tieres, bis es sauber war Als Chloes Bein all-mählich heilte, massierte die Hündin es mit der Zunge und stupste das Hündchen hinaus in den Garten, damit es seine Muskeln kräftigte.

Nachdem Chloe wieder ganz gesund war, brachte eine Freun-din ein erst 20 Stunden altes silbergraues Ferkel ins Haus. Weela schmiegte sich schützend an das Kleine und ließ keines der ande-ren Haustiere an das Neugeborene heran. Auch als das Schwein-chen größer wurde und im Garten herumzulaufen begann, ließ die Hündin es nicht aus den Augen. Sie begleitete das Schwein-chen überallhin und war sein ständiger Bewacher, bis es schließ-lich zu einem großen, stämmigen Schwein herangewachsen war, das auf den Namen Graystoke hörte. Loris Sohn Gary brachte die beiden Tiere oft zu einer Schule für geistig behinderte Kinder. Weela liebte es, die Kinder zu unterhalten und sich von ihnen streicheln zu lassen.

Obwohl Weela weithin als äußerst hilfsbereites Tier bekannt

war, das schon vielen Tieren und Menschen geholfen hatte, mußte

Lori immer wieder gegen die üblichen Vorurteile gegenüber Pit Bulls ankämpfen.

"Wie können Sie so einen Pit Bull nur ertragen?" »Ist der Hund nicht zum Fürchten?«

"Haben Sie keine Angst, daß er Sie einmal angreifen könnte?"

Lori antwortete auf solche Fragen oft, daß man in jedem Tier auch dessen Besitzer wiedererkenne. Lori und Weela hatten beide

Mitgefühl mit allen Lebewesen in Not.

Weela, die schon so vielen Menschen, aber auch Tieren geholfen hat, ist ein Vorbild an selbstloser Hilfsbereitschaft und mitfühlendem Verhalten. Anstatt Weela aufgrund ihres Aussehens als häßlichen und bösartigen Hund abzustempeln, wissen viele mittlerweile, was für ein gutes Herz dieses Tier hat, und sehen in ihr kein Monster, sondern einen Engel.

Die Autorin:

Immer wieder habe ich von Menschen, die ich für dieses Buch befragte, den Ausspruch gehört: "Mein Tier ist ein wahrer En-gel!« Ohne daß meine Fragen in diese Richtung zielten, ließen viele der Befragten durchblicken, daß ihre Tiere ihrer Ansicht nach jenen Dienst versahen, den Gott seinen Engeln aufgetragen hatte. Sie hätten Botschaften überbracht und sie vor Gefahren gewarnt. Sie hätten Menschen bewacht, beschützt, getröstet, ermutigt und sogar gerettet. Gott hätte diese hilfsbereiten Tiere genau zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Ort geschickt, um zu helfen. Davon sind viele Menschen überzeugt, mit denen ich gesprochen habe. Für sie sind diese Tiere Engel auf vier Pfoten.

Ob man nun an Engel glaubt oder nicht, ist dabei nicht das Entscheidende; wichtig ist allein, daß man die Tatsache akzeptieren kann, daß Weela und andere Tiere in der Tat zu Mitgefühl fähig sind. Das zeigen sie uns immer wieder auf unterschiedlichste Weise wenn wir nur bereit sind, es zu sehen. Manchmal scheinen Tiere geradezu zu dem Zweck auf diese Welt geschickt worden zu sein, uns zu beschützen und zu helfen und in irgendeiner Form Gutes zu tun.