Befehl: debug
DEBUG ist ein Nachbau des gleichnamigen MS-DOS Befehls. Einige
kleinere Dinge sind nicht implementiert. Es unterstützt nicht nur
die 8086/8088 und 8087 Register und Befehlssätze, sondern auch
die 32bit Register und Befehlsätze bis zur PentiumPro CPU - mit
Ausnahme der MMX-Erweiterungen. DEBUG ist ein relativ weit fort-
geschrittenes DOS-Werkzeug für viele Anwendungen. Zum Beispiel
kann es benutzt werden zum:
* Finden von Fehlern in Programmen,
* Erstellen von Programmen durch Assembler-Code,
* Inspizieren und Bearbeiten von Binär-Dateien.
Syntax:
DEBUG [[Laufwerk:][Pfad]Dateiname [Argumente]]
[Laufwerk:][Pfad]Dateiname Gibt die Datei an, die getestet
werden soll. Diese muß nicht
ausführbar sein. Es kann auch
eine Binär- oder Text-Datei sein.
Daher muß auch die Dateinamens-
Erweiterung angegeben werden.
Argumente Befehlszeilenparameter für die
zu testende Datei.
Siehe Programmausführung unten,
für weitere Informationen über den
Aufruf von ausführbaren Dateien.
Nach dem Start von Debug erwartet das Programm hinter dem Bindestrich
die Eingabe von Kommandos, wie Q zum Beenden oder ? zur Auflistung
der Befehle.
Optionen:
Q Beenden (Quit)
? Hilfe
Inspektion und Bearbeiten vom Speicher:
VERGLEICHEN (COMPARE):
C Bereich Adresse Vergleicht zwei Speicherbereiche und zeigt die
Unterschiede an. Nur die Start-Adresse des
zweiten Bereiches ist nötig. Dann wird für die
Größe die gleiche wie beim ersten angenommen.
Zum Beispiel:
C 100,110 200
vergleicht den Bereich von 100,110 mit 200,210.
DUMP:
D [Bereich] Zeigt den Inhalt des Speicherbereiches. Ohne
Bereichsangabe werden 128 Bytes ausgegeben ent-
weder ab der Stelle der letzten DUMP Ausgabe
oder dem Beginn der geladenen Datei.
DM Anzeige der DOS-Speicher-Steuerblock-Kette
(Memory Control Block) und des aktuellen PSP.
EINGABE:
E Adresse [Liste] Überschreibt den Teil des Speichers, beginnend
ab der Adresse, mit der Liste der Bytes. Für
Eingabe einer Zeichenfolge setzen sie den Text
in Anführungszeichen. Zum Beispiel:
E 100 "Hallo!"
FUELLEN:
F Bereich Liste Überschreibt einen Speicherbereich mit einer
sich wiederholenden Liste von Bytes. Um etwas
auszunullen, benutzen sie zum Beispiel:
E 100,110 0
Zum Fuellen mit dem Text "brumbrum" benutzen
Sie:
E 100,107 "brum"
VERSCHIEBEN (MOVE):
M Quellbereich Zieladresse
Kopiert den Quellbereich in einen anderen be-
ginnend ab der Zieladresse.
SUCHE:
S Bereich Liste Sucht nach alle Vorkommen der Liste von Bytes
in dem festgelegten Bereich und zeigt deren
Startadressen an.
Berechnung von Zahlen in Hexadezimal:
HEX
H Wert1 Wert2 Zeigt die Summe und Differenz der zwei angege-
benen Zahlen. Doppelwort-Werte können gehand-
habt werden.
Laden und Speichern von Dateien:
LADE PROGRAMM ODER DATEI:
L [Adresse] Lade Programm.
L Adresse Laufwerk Sektor Sektorzahl
Lade Sektor(en).
NAMENSVERGABE:
N [[Laufwerk:][Pfad]Programmnamen [Argumentenliste]]
Namen für die aktuelle Datei, Programm
festlegen.
SCHREIBE (WRITE) PROGRAMM ODER DATEI:
W [Adresse] Schreibt das aktuelle Programm, Datei auf die
Platte. Verwenden Sie N, um den Namen ändern,
wenn sie nicht die ursprüngliche Datei über-
schreiben möchten.
W Adresse Laufwerk Sektor Zahl
Schreibt Sektor(en).
Assemblierung und Disassemblierung:
ASSEMBLIERUNG:
A [Adresse] Assemblieren.
DISASSEMBLIERUNG:
U [Bereich] Disassemblieren.
80x86 MODUS:
M[Einstellung] Der aktuellen Prozessortyp (zum Zwecke der
Assembler und Disassembler Warnungen, siehe
oben) kann als etwas anderes vereinbart wer-
den, über die folgenden Befehle:
m0 Deklariert den aktuellen Typ als 8088
m1 Deklariert als 80186
m2 Deklariert als 286
m3 Deklariert als 386
m4 Deklariert als 486
m5 Deklariert als Pentium
m6 Deklariert als Pentium Pro
MC Vereinbart die Existenz eines mathematischen
Coprozessors.
MNC Vereinbart das Fehlen eines mathematischen
Coprozessors.
MC2 Deklariert den mathematische Coprozessor vom
Typ 287 (nur gültig, wenn der aktuellen
Prozessor ein 386er ist).
M? (nur bei äteren Versionen): Ausgabe des
aktuellen Prozessortyps.
M Ausgabe des aktuellen Prozessortyps.
Programmausführung:
GEHE ZU:
G [=Adresse] [Haltemarken]
Beginnt die Ausführung des geladenen Programmes
oder des Maschinencodes an der angegebenen
Adresse. Diese wird an dem Haltepunkt unter-
brochen, um den Speicher etc. untersuchen zu
können.
FORTFAHREN:
P [=Adresse] [Anzahl]
Mit der Ausführung um die Anzahl der gegebenen
Schritte weitermachen.
REGISTER:
R [Register [Wert]]
Anzeige alle CPU-Register oder Anzeige/Setzen
eines Registers. Akzeptiert 32-Bit-Register-
Namen (für CPUs ab 80386).
RN Zeigt den FPU Register Status. DEBUG zeigt nur
die Roh-Hex-Werte der Register an, während
DEBUGX die Werte im Floating-Point-Format an-
zeigt.
RX Umschalten der Register-Anzeige von 8086 und
80386 (für CPU ab 80386).
VERFOLGUNG (TRACE):
T [=Adresse] [Anzahl]
Verfolgung.
TM [0|1] Setzt den Trace-Kommando-Modus, 0=verarbeite
INTs (Standard), 1=Einzelschritt INTs(MS-DOS-
Debug kompatibeler Modus).
I/O Anschlüsse:
EINGABE:
I port Einlesen von einem Port
IW port Einlesen von einem WORT Port
ID port Einlesen von einem Doppelwort Port
Doppelwort-Werte benötigen eine CPU ab 80386.
AUSGABE:
O port Wert Schreiben auf einen Port
OW port Wert Schreiben auf einen WORT Port
OD port Wert Schreiben auf einen Doppelwort Port
Doppelwort-Werte benötigen eine CPU ab 80386.
Expansionsspeicher(EMS)-Befehle (nur, wenn EMM v4.0 vorhanden ist):
XA Nummer Allozieren einer "leeren" EMS-Zugriffsnummer
mit Null Seiten.
XD Nummer Freigeben der Zugriffsnummer.
XM logische-Seite physikalische-Seite Zugriffsnummer
Speicher abbilden.
XR Nummer Zahl Neuverteilung einer EMS Zugriffsnummer.
XS Status anzeigen.
X? Zeigt Hilfe zu X-Befehlen.
Kommentar:
DEBUG verwendet hexadezimal (Basis 16). Speicher-Adressen werden in
Segment:Offset Form angezeigt, z.B. 0D00:0100. Die letzten vier
hexadezimalen Stellen, bestimmen den Abstand im Segment und können
von 0000 bis FFFF reichen, was 64 Kilobytes umfasst.
Ausführbare Dateien mit der Endung .COM haben alle ihre Daten und
Code in einem Segment. Für solche Dateien können Sie in der Regel
einfach nur den Offset bei der Angabe von Speicher-Adressen in Debug-
Kommandos angeben. Es wird dann vom Programm-Segment ausgegangen.
Das gleiche gilt auch für Text-, Binär-Dateien, die kleiner als
64KB sind.
Zur Angabe eines Speicherbereiches, trennen sie zwei Adressen mit
einem Komma.
Das Laden von .HEX-Dateien ist nicht implementiert.
Der Assembler und Disassembler unterstützt alle oeffentlich
dokumentierten Anweisungen für die Intel-Chips über den Pentium
Pro (P6), mit Ausnahme von den MMX-Anweisungen. Diese informieren
sie, wenn eine Anweisung nicht für den aktuellen Prozessortyp
anwendbar ist. FPU Befehlscodes werden unterstützt.
Beispiel:
Bootsektor (Sektor Nummer 0 mit 512 Bytes=0x200) vom Laufwerk C:
(Nummer 2) in Datei BOOT_C.BIN auf erstem Diskettenlaufwerk sichern
durch folgende Eingaben:
A:
cd \
echo L 100 2 0 1 > BOOT_C.TXT
echo RCX >> BOOT_C.TXT
echo 200 >> BOOT_C.TXT
N BOOT_C.BIN >> BOOT_C.TXT
W >> BOOT_C.TXT
Q >> BOOT_C.TXT
DEBUG < BOOT_C.TXT
Mit Hilfe von DEBUG im normalen Speicherbereich einer Grafikkarte
nach charakteristischen Zeichenfolgen wie Jahreszahlen suchen um
die Karte zu identifizieren:
DEBUG
S C000:0000,07FF "BIOS"
S C000:0,7FF "(C)"
S c000:0,7ff "199"
s c000:0,7ff "200"
D C000:0000,100
Q
Siehe auch:
(emm386)
jemm386
jemmex
undelete
Copyright © 2003 Robert Platt, übersetzt 2009 von J. Jenderek.
Diese Datei ist abgeleitet vom FreeDOS Spezifikationen-HOWTO.
Vgl. auch die Datei H2Cpying bezüglich der Kopierbedingungen.