Befehl: sys / sys config

  SYS macht eine Diskette oder eine Festplatte oder ein anderes
  beschreibbares Medium bootfähig. SYS CONFIG konfiguriert den
  FreeDOS KERNEL.

Syntax:

  SYS [Quelle] Laufwerk: [Bootsect] [{Option}]
  SYS [/?]
      Quelle    = A:,B:,C:\KERNEL\BIN\,usw. Die (optional) Lage der 
                Systemdateien. Wenn nichts angegeben wird, wird das 
                momentane Verzeichnis vermutet.
      Laufwerk  = A,B,C usw. Das bootfähig zu machende Laufwerk.
      Bootsect  Der Name der Datei, in die das 512 Byte große Bootsektor-
                image geschrieben werden soll. (Der echte Bootsektor des
                Laufwerks wird nicht beschrieben, außer es wird die 
                Option /BOTH verwendet.) 

  SYS CONFIG [Laufwerk][Pfad]kernel.sys [option=Wert...]
  SYS CONFIG [/help][/?]

  SYS CONFIG
    Dies zeigt die aktuellen Einstellungen der Datei KERNEL.SYS
    im aktuellen Verzeichnis an. Es ist nützlich zu sehen, wie
    die aktuellen Einstellungen gesetzt sind, welche Optionen
    unterstützt werden und sollte gültige Werte zusammen mit
    den Standardwerten (Standard sind gültigen Werte mit einem
    '*' daneben) anzeigen.
  SYS CONFIG [Laufwerk][Pfad]KERNEL.SYS
    Diese Version verhält sich wie oben, außer daß sie nur die
    Einstellungen der von Ihnen gewählten Kerneldatei anzeigt.
    Laufwerksbuchstabe und Pfad sind optional und man kann auch
    einen '\' verwenden, um das Rootverzeichnis des aktuellen Lauf-
    werks anzeigen zu lassen. KERNEL.SYS spezifiziert den Dateinamen
    des Kernels, der nicht unbedingt "KERNEL.SYS" lauten muß, z.B.
    wenn Sie KERNTEST.SYS testen und verändern wollen und später
    diesen zum Booten nach KERNEL.SYS kopieren (oder umbenennen
    wollen).

Optionen:

  SYS OPTIONEN:
  /BOTH        Der neue Bootsektor wird sowohl in die Imagedatei als auch
               auf den Bootsektor des aktuellen Laufwerks geschrieben.
  /BOOTONLY    Der Bootsektor (oder das Image) werden neu geschrieben,
               aber der KERNEL (kernel.sys) und COMMAND.COM werden nicht
               auf das Ziellaufwerk geschrieben.
  /UPDATE      Kopiert den KERNEL und updatet den Bootsektor (kopiert
               NICHT die Shell).
  /OEM[:AUTO]  Zeigt den Bootsektor, Dateinamen und das zu verwendende
               Ladesegment an. /OEM[:AUTO] ist die Standardeinstellung,
               es wählt anhand von vorhandenen Dateien DOS-basiert.
  /OEM:DE      Verwendet die DEll Real Mode Kernel Einstellungen.
  /OEM:DR      Verwendet DR DOS 7+ kompatible Einstellungen.
  /OEM:EDR     Verwendet Enhanced DR DOS 7+ kompatible Einstellungen.
  /OEM:FD      Verwendet FreeDOS kompatible Einstellungen.
  /OEM:MS      Verwendet MS-DOS kompatible Einstellungen.
  /OEM:PC      Verwendet PC-DOS kompatible Einstellungen.
  /OEM:Rx      Verwendet RxDOS kompatible Einstellungen
  /OEM:W9x     Verwendet MS Win9x DOS kompatible Einstellungen.
  /K Name      Der Name der zu kopierenden Kerneldatei. Diese Option ist 
               nur erforderlich, wenn ein Kernel verwendet werden soll,
               der nicht "kernel.sys" heißt.
  /L Segm      Das zu verwendende Ladesegment in Hexadezimal. Standard 
               ist 60.
  /B btdrv     hex BIOS # des Bootlaufwerks gesetzt im Bootsektor,
               0=A:, 80=1st hd,...
  /FORCE       Überschreibt die automatische Auswahl der BIOS-bezogenen
               Einstellungen.
  /FORCE:AUTO  Wählt abhängig von der BIOS-Verfügbarkeit LBA oder
               CHS.
  /FORCE:BIOSDRV  Verwendet das vom BIOS gemeldete Bootlaufwerk #.
  /FORCE:BSDRV    Verwendet das im Bootsektor gesetzte Bootlaufwerk #.
  /FORCE:LBA   Verwendet immer LBA.
  /FORCE:CHS   Verwendet immer CHS.
  /NOBAKBS     Übergeht das Kopieren des Bootsektors in eine Backup-
               datei, nur bei FAT32 - ansonsten wird es ignoriert.
  /SKFN Dateiname            Kopiert von Dateiname nach KERNEL.SYS;
                             gleiche Einstellungen wie bei /OEM:FD.
  /SCFN Dateiname            Kopiert von Dateiname nach COMMAND.COM.
  /BACKUPBS [Pfad]Dateiname  Speichert aktuellen Bootsektor bevor er
                             ihn überschreibt.
  /DUMPBS   [Pfad]Dateiname  Speichert aktuellen Bootsektor und beendet.
  /RESTORBS [Pfad]Dateiname  Überschreibt Bootsektor und beendet.
  /VERBOSE                   Zeigt ergänzende (debug) Ausgaben an.
  /help       Zeigt die Hilfe.        
  /?          Zeigt die Hilfe.

  SYS CONFIG OPTIONEN:
  /help       Zeigt die Hilfe.
  /?          Zeigt die Hilfe.
  Aktuelle Optionen sind:
  DLASORT=0|1
    Diese Option gibt an, ob die Laufwerkszuweisungen der Art und Weise
    von MSDOS folgen sollen, die alle primären Partitionen über die
    Festplatten hinweg und erst dann die erweiterten Partitionen ver-
    gibt, oder den logischeren Weg, alle Partitionen (primär und
    erweitert) auf dem ersten Laufwerk, dann erst für alle folgenden
    Laufwerke (alle primären und erweiterten, dann Suche nach dem
    nächsten Laufwerk). 0 entspricht der MS Loesung und 1 entspricht
    der Loesung, zuerst die Laufwerksbuchstaben für das erste Laufwerk
    vollständig zu vergeben usw...
  SHOWDRIVEASSIGNMENT=0|1
    Bei Auswahl 1 wird die normale Laufwerkszuweisungsinfo beim Booten
    angezeigt. Bei Auswahl 0 wird diese Information unterdrückt
    (nicht angezeigt).
  SKIPCONFIGSECONDS=# (zwischen -128 und 127)
    Ein negativer Wert (< 0) deutet an, daß die Ausführung von
    F5/F8 übergangen wird (der Kernel wird nicht prüfen ob Sie diese
    Tasten gedrückt haben, so daß Sie das Ausführen der Konfigura-
    tionsdatei (CONFIG.SYS) nicht überspringen können. Der Wert 0
    bedeutet, daß Sie die Taste exakt dann gedrückt haben müssen,
    wenn der Kernel dies prüft - was in der Regel "übergehen" be-
    deutet, auch wenn ein exakt positionierter Finger in der Lage ist,
    es anzuwenden. Und jeder anderer Wert größer als 0 bedeutet die
    Anzahl an Sekunden, die der Kernel die Meldung anzeigt und darauf
    wartet, daß Sie die Taste drücken, bevor er davon ausgeht, daß
    Sie die Taste nicht gedrückt haben.
  FORCELBA=0|1
    Bei 1 wird der Kernel LBA- (erweiterte INT13) Techniken verwenden,
    um, wenn möglich, alle Partitionen zu adressieren, selbst wenn
    diese einen NICHT-LBA Partitionstyp haben und vollständig unter-
    halb des Zylinders 1023 sind (üblicherweise die 8 GB Grenze).
    Das ist standardmäßig aus Kompatibilitätsgründen 0. Wenn man
    dies auf 1 setzt, kann das einige fehlerbehaftete BIOSse umgehen
    und es gibt eine geringfügig bessere Performance.
  GLOBALENABLELBASUPPORT=0|1
    Wenn 0 gesetzt ist, wird LBA komplett deaktiviert, gleichgültig,
    wie die FORCELBA Einstellung gesetzt ist. Sie benötigen dies,
    wenn FreeDOS glaubt, daß LBA verfügbar ist, in Wirklichkeit aber
    nicht ist. Standardmäßig ist diese Einstellung auf 1 gestellt.

    Weitere Informationen über SYS CONFIG finden Sie unter:
    http://www.fdos.org/kernel/ bzw. in der englischen
    Hilfe.

Kommentar:

  SYS:
  Der SYS-Befehl erzeugt auf Sektor 0 der Diskette oder der Festplatte 
  oder eines anderen beschreibbaren Mediums einen Bootsektor. Danach 
  kopiert es die Dateien KERNEL.SYS und COMMAND.COM auf das Medium.
  Danach kann der Computer von diesem Medium FreeDOS starten.
  SYS CONFIG:
  Wenn keine Optionen angegeben werden, werden die aktuellen Werte
  angezeigt. /help oder /? zeigt die Verwendung (Hilfe) an. 
  [Laufwerk][Pfad]kernel.sys gibt den zu modifizierenden Kernel an;
  wenn nicht angegeben, wird KERNEL.SYS verwendet.
  Option=Wert ... spezifiziert eine oder mehrere Optionen und die dabei
  zu setzenden Werte. Wenn eine Option mehrfach verwendet wird, wird
  der Wert auf den wahrscheinlichsten gesetzt.

Beispiel:

  sys c: (von einer Diskette; der sys-Befehl und COMMAND.COM und
  KERNEL.SYS sollten auf der Diskette sein; nach Ausführung des
  Befehls ist die Festplatte bootfähig).
  sys a: (von einer Festplatte oder CD; der sys-Befehl und COMMAND.COM
         und KERNEL.SYS sollten auf dem Quellaufwerk sein; nach Aus-
         führung des Befehls ist die Diskette bootfähig).

Siehe auch:

  command.com
  format
  fdisk
  kernel
  kernel-devel
  label
  vol

  Copyright © 1998 Jim Hall, aktualisiert 2007 von W. Spiegl.

  Diese Datei ist abgeleitet vom FreeDOS Spezifikationen-HOWTO.
  Vgl. auch die Datei H2Cpying bezüglich der Kopierbedingungen.