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In diesem Jahr konnten wir endlich einen langgehegten Traum umsetzen:
Eine Tour mit dem Wohnwagengespann nach Norwegen. Wir waren bescheiden
- es sollte nur bis Trondheim gehen, das Nordkapp reizte uns nicht.
Aber dafür wollten wir die Fjordküste und das Landesinnere
etwas länger durchstreifen. Es wurden fast 5 Wochen daraus. Und im
Nachhinein kann ich feststellen: Wir hätten ruhig öfters
Nebenstraßen nehmen können, denn dort war die Landschaft
noch viel schöner als in den Gegenden, die von den
"E-Straßen" durchzogen wurden.
Wir starteten Mitte Juni, drei Tage brauchten wir bis Hirtshals, der in etwa nördlichsten Stadt in Dänemark.
Am nächsten Tag fuhren wir mit der fantastisch schnellen Katamaran-Fähre der Fjordline nach Kristiansand, unsere erste Station in Norwegen. Bei einer Geschwindigkeit von fast 50 Stundenkilometern waren wir nach 2 Stunden und 15 Minuten da. Nachteil: Die Passagiere saßen hinter geschlossenen Fenstern, denn Gischt wurde bis obenhin geschleudert! Nur einige tollkühne Fotografen trotzten den widrigen Umständen und machten Fotos in voller Fahrt - meistens nach hinten, denn nach vorne konnte man wegen des aufgewirbelten Wassers fast nichts sehen.
Wenn wir schon nicht bis zum Nordkapp kommen, wollen wir wenigstens das andere, das Südkapp besuchen. Und netterweise ist dort gleich daneben auch ein Campingplatz, der Campingplatz Lindesnes. Dort blieben wir zwei Tage, schauten uns den Leuchtturm und den Ort Lindesnes an. Und hatten wunderbares Wetter!
Aber nun kommt einer der Höhepunkte unserer Reise! Der Preikestolen, eine Felsenkanzel etwa 600 Meter über dem Fjord mit einer unglaublichen Aussicht - vorausgesetzt, das Wetter ist schön. Und es war schön! Wir hatten schon auf der Fahrt einiges an Landschaft gesehen, aber dieser Ausblick übertraf alles. Die Mühen des Aufstieges, auf einem Weg, der mehr einer Kletterpartie glich, waren schnell vergessen. Und wir waren früh aufgebrochen, uns kam kaum ein Wanderer entgegen. Dafür wurden wir am Rückweg von den später Gestarteten fast an den Rand gedrückt. Am Campingplatz Preikestolen blieben wir auch zwei Tage, denn an einem Tag wäre der Auf- und Abstieg nicht zu schaffen. Und wir ärgerten uns über den ansonsten wirklich schönen Campingplatz: Jeder musste gutes Geld für den Stromanschluss zahlen, aber an der riesigen Wiese, wo wir und etliche andere standen, waren nur ein paar wenige Steckdosen vorhanden. Am ersten Tag legte ich mein Stromkabel quer über die Zufahrt. Als am nächsten Morgen unser Nachbar abfuhr, stöpselte ich mein Kabel natürlich an die freigewordene Steckdose. Und nach mir kamen an diesem Tag noch drei Wohnwagenfahrer bzw. Wohnmobilfahrer an, die alle auch Strom wollten. Am Ende des Tages hingen wir dann hintereinander an einer Dose - aber alle zahlten den vollen Preis! Nur noch nebenbei: Ein paar Kilometer weiter ist nochmal ein Campingplatz, genauso schön, aber um einiges preiswerter.
Unsere nächste Station war Stavanger. Den Link zum Campingplatz spare ich mir, denn außer der Lage - City zu Fuß etwa 15 Minuten entfernt - kann man ihn vergessen. Aber die Stadt selbst ist wert, besichtigt zu werden. Außer dem Dom und dem Hafen vor allem das alte Viertel mit den Holzhäusern, die Kapitäne vor etlichen Jahrzehnten bauten - malerisch! Und passend war auch ein Kreuzfahrtschiff im Hafen. Was mir bei meinem Fußmarsch noch besonders gefiel: Ich musste praktisch keine Straßenkreuzung überqueren, denn Fußgänger und Radler wurden immer durch den Untergrund unter den Straßen hindurch geleitet.
Fähren und MautstellenWir mussten vor Fähren fast nie warten, nur ein einziges Mal hatten wir Pech, dass uns eine Fähre vor der Nase davonfuhr, da hatten wir eine knappe dreiviertel Stunde Wartezeit. Sonst ankommen, drauffahren, ablegen. Es bildete sich zwar eine Schlange, aber die Fähren sind so groß, dass alle draufpassen, die rüberwollen. Und sie fahren in derart kurzen Abständen, dass Wartezeiten eher die Ausnahme als die Regel sind. Im Normalfall wird an Bord gezahlt, ein oder zwei Mann gehen herum, schätzen die Länge des Fahrzeuges oder des Gespanns, checken die Anzahl der Insassen und kassieren dann den Fährpreis. Ja, auch Passagiere werden abkassiert! Die "Voxen" (Erwachsene) oder auch Kinder kosten extra. Je nach Länge der Überfahrt zwischen 25 NKR bis zu 40 NKR (ca. 3 - 5 €). An den Mautstellen, die mit Personal besetzt sind, das gleiche Spiel: Blick ins Auto, Länge geschätzt, Knopf gedrückt und kassiert. Ich weiß nicht, ob wir billiger davonkamen, weil wir "AutoPass" nutzten, aber bequemer war es allemal. Wir hatten uns per Internet angemeldet - das geht hier: AutoPass und vorab eine Summe per Kreditkarte angezahlt. Wir konnten deshalb an den Mautstellen die AutoPass-Spur nutzen, die fällige Maut wurde von unserem vorab bezahlten Betrag abgebucht. Wir haben auch vorab eingeschränkt, ab wann und bis wann das AutoPass-System "scharf" geschaltet ist. Das restliche, nicht verbrauchte Guthaben, wird nach einigen Wochen zurückgezahlt - hoffen wir ;-)Kosten für Fähren und MautstellenUnser Gespann ist etwas über 11 Meter lang (Pkw und Wohnwagen). Wir bezahlten an den normalen Fähren je nach Länge der Überfahrt zwischen 200 und 400 Kronen. Beispiel: Von Geiranger nach Hellesylt nur mit Pkw (ohne Hänger) waren es 411 Kronen, von Oanes nach Lauvvik 201 Kronen, der Rückweg auf der gleichen Fähre 142 NKR. Grund: Einmal wurden über elf Meter geschätzt, am Rückweg unter 10 Meter. Die Straßenmaut war höchst unterschiedlich, je nach Länge der Tunnel oder Brücken, mal 97 NKR (Brücke und Tunnel bei Kristiansund), gerne auch das Doppelte. Netterweise waren die längsten Tunnel - u.a. einer mit 25 Kilometer - kostenlos.Weiter zu Norwegen Teil 2 zurück zu Wohnwagen |