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Diesmal gilt es: Bis an das Ende der Welt wollen wir fahren. In einem wilden Zickzack um den Jakobsweg herum bis Santiago de Compostela und weiter nach Finisterre. Unser Reiseweg war etwa 6000 km lang:
Hier geht es zu: Bilder Galizienreise Tag 1Ende Mai 2002 fahren wir los. Autobahn bis kurz vor Basel, hinter dem Freizeitpark Rust abgefahren, der CP Herbolzheim liegt etwas am Berg, Terrassen-Stellplätze, empfehlenswert. Unmittelbar daneben ein Schwimmbad, da es knallheiß ist - fast 30 Grad - überlege ich: Nein, lieber kurz in die Dusche, dann langgemacht. Abends Gewitter. Tag 2Grenze nach Frankreich überquert. An Mulhouse vorbei auf der Autobahn. Eigentlich wollen wir Nationalstraßen fahren, denn mit unseren etwa 80 Stundenkilometern sind wir auf den Landstraßen nicht viel langsamer. Also runter an der nächsten Ausfahrt, aber leider stehen wir auf einem Sträßchen 3. Ordnung. Beim Auffahren erwische ich die falsche Spur und fahre wieder Richtung Deutschland. An der Mautstelle versuche ich zu erklären. Aber mein Französisch ... Im Endeffekt zahlen wir dieses Stück Straße dreimal. An der nächsten Ausfahrt klappt es dann, wir fahren auf der RN83 an Besancour und Dole vorbei. Kurz vor Chalon biegen wir links auf eine kleine Straße, die D981 ab, sie führt uns an Taizé vorbei nach Cluny zum Municipal de St.Vital. Sehr schöner Platz, wir machen noch einen Abendspaziergang und schauen uns den Ort an. Wissenswertes zu Cluny Tag 3Heute folgen wir der RN82 durch eine wunderschöne Landschaft. Kurz vor Lyon wollen wir eigentlich nach Westen abbiegen, um auf Nebenstraßen die Großstadt zu vermeiden, aber leider finden wir diese nicht, so bleiben wir ein Stück auf der Autobahn und fahren erst hinter St. Etienne wieder auf die Landstraße, dieses Mal die RN89. In der Nähe von Issoire finden wir einen kleinen Platz an einem Flüsschen, wir sind fast die einzigen Gäste. Immerhin, am Morgen können wir Croissants kaufen. Tag 4Ein visueller Höhepunkt folgt heute: Der Ort Conques, im Tal des Lot gelegen, eine uralte Pilgerstätte mit einer beeindruckenden Kirche. Aber um dort hinzukommen, müssen wir uns, das Auto und den Wohnwagen ganz schön schinden. Aber zuerst einmal folgen wir bei schönem Wetter und wieder wunderbarer Landschaft der N9 und biegen bei St. Flour auf die kleine D921 ab, die uns zum Flusstal des Lot bringen wird. Bis Espalion geht es eine lange Abfahrt hinunter zum Lot. Eine schmale Straße führt uns nach Estaing. Hier geht es über eine extrem schmale Straße aus dem Tal heraus, ein Stück über die Hochfläche und wieder in das Tal hinab nach Conques. Endlich - dem Himmel sei Dank, es kam kein Fahrzeug entgegen - stehen wir auf dem kleinen Platz unter hohen Bäumen direkt am Wasser eines kleinen Baches. Lauschig! Wissenswertes zu Estaing und Conques Tag 5Dunst und Nebel, leichter Regen, der stärker wird. Heute schwitzen wir nicht! Unser Ziel: Carcassonne. Erst über winzige Nebensträßchen zur RN140, dann an Rodez vorbei zur RN88 nach Südwesten. Das Wetter bessert sich, kein Regen, aber kalt - etwa 15°C. Bei Albi beginnt es wieder zu regnen, deshalb keine Besichtigung der Altstadt! Wir schwenken auf die RN112 nach Castres ein, in Mazamet nehmen wir die D118. Von Freunden wissen wir, dass der Campingplatz in der Nähe des Zentrums ist. Wir sehen den Canal du Midi, eine Wasserstraße, ähnlich unserem Ludwigs-Donau-Main-Kanal, aber noch immer in Betrieb. Versehentlich folgen wir einem Schild zum Parkplatz weit vor der Stadt. Als wir wieder umdrehen, sehen wir die Schilder zum Camping. Endlich, ein schöner Platz, groß und sauber, zur Altstadt etwa 15 Minuten zu Fuß. Hier bleiben wir für zwei Tage. Abends müssen wir die Heizung anwerfen - und das in Südfrankreich! Und weil der Ort so schön ist, bleiben wir einen Tag (Nummer 6) länger. Tag 7Das Schlechtwettergebiet ist abgezogen, die Sonne scheint, es wird richtig warm. Wir fahren parallel zur Autobahn auf der RN113 bis kurz vor Toulouse, dann müssen wir auf die E80, denn hier gibt es keine Nationalstraßen. Kurz hinter Montréjeau biegen wir Richtung Pyrenäen ab. Die D929 bringt uns durch viele kleine Kurorte zum Fuß der Berge. Nun geht es los! Teilweise im ersten Gang zirkeln wir nach oben, die Serpentinen sind eng, aber die Straße absolut leer. Endlich kommt der Tunnel von Bielsa, unser Auto kann etwas ausschnaufen, jetzt geht es fast eben durch den Berg. Am Tunnelausgang die verlassene Zollstation, wir machen kurz Pause, kein Laut, nur das Auto und die Bremsen des Wohnwagens knacken ab und zu. Abwärts in das Naturschutzgebiet "Parc National des Pyrénées Occidentales" bzw. sein spanisches Gegenstück. Am frühen Nachmittag sind wir am Campingplatz von Ainsa. Terrassenförmig angelegt, wir sind auf der oberen Terrasse die einzigen Gäste. Unten stehen einige Zelte und Wohnwagen, aber auch dort noch genug Platz. Ein Schwimmbecken lädt zur Entspannung - mit eiskaltem Wasser, es wurde eben frisch eingelassen. Hier bleiben wir - mindestens bis übermorgen! Tag 8Noch in Ainsa, morgens am Markt eingekauft, Obst und Gemüse sind hier sensationell billig und gut. Der Ort selbst ist eine Besichtigung wert, wir laufen bis zum obersten Platz, der "Plaza de Mayor". Hier kleine Erfrischung unter Arkaden -sehr schön! Nachmittags eine Fahrt nur mit Auto - oh wie schön, wenn kein Wohnwagen dran hängt - über winzige unbefestigte Straßen etwa 20 km bis zu einem Monasterio - einer verlassenen Abtei. Wir stolpern über Bauschutt, die Ruinen werden eben renoviert. Über uns kreisen 4 Greifvögel, leider kann ich nicht erkennen, was da fliegt, Bussarde sind es nicht, dazu sind sie zu groß. Tag 9Schweren Herzens reißen wir uns los - diese
Ecke
können wir für Biker und
Wanderer sehr empfehlen, jede Menge Wege sind ausgeschildert. Wir
schwenken
jetzt wieder zum Jakobsweg ein. Hochgebirgsfahrerei - leichter
wäre es gewesen,
wenn wir über den Somporpass gefahren wären. Aber
jetzt geht
es abwärts -
raus aus den Bergen. In der Nähe von Pamplona machen wir Rast
und
treffen einen
Holländer, der mit dem Fahrrad durch Spanien fährt.
Gestartet
ist er in
Malaga, der Endpunkt soll Barcelona sein. Respekt! Und das bei den
Temperaturen.
Wir schauen uns die Puente la Reina, die Brücke der
Königin
an und besichtigen
auch die kleine Kapelle Eunate, die ein paar Kilometer links von
unserer Route
liegt. Ein Franzose, mit dem Rucksack als Pilger unterwegs, nutzt die
günstige
Gelegenheit und lässt sich von uns zum nächsten Ort
mitnehmen. Er sagt, ihm
ist es heute zu heiß zum Laufen. Recht hat er, jetzt wird es
richtig heiß, 28°C schon um 10 Uhr morgens. Am
frühen
Nachmittag finden wir in Estella einen Campingplatz mit
großem
Schwimmbecken -
eine wahre Wohltat bei der Hitze! Tag 10Wir folgen jetzt dem "Camino frances", wie der Jakobsweg
hier
heißt. Die N111 und später, ab Logrono
die N120 führen uns über Santo Domingo de la Calzada
nach Burgos. Die
vielgerühmte Kathedrale mit dem Grabmal von El Cid haben wir
bereits 1999
besichtigt, es zieht uns nicht mehr da hin. Meiner Meinung nach ist
diese Kirche
zu groß und zu verbaut, sie hat ihren Charme für
mich verloren. Wir gehen
stattdessen einkaufen. Der Campingplatz liegt auf einer Wiese unter
Bäumen am Fluss
mitten in der Stadt. Als Etappenplatz Tag 11Weiter nach Westen - das Wetter ist reichlich heiß, etwa um 28° C. Ringsumher blühen an den Berghängen Massen von Mohnblumen, leider gibt es keine Möglichkeit, das Gespann mal kurz abzustellen, um zu fotografieren. Erst auf der Nebenstraße nach Castrojeriz kann ich ein paar Aufnahmen machen. Natürlich gibt es hier kaum Mohn! Die Kirche von Castrojeriz wird eben renoviert, Fotos kann man vergessen, nur Gerüste. Dafür ist die Kirche von Fromista eine Wohltat für die Augen. Innen zwar bescheiden, aber die Außenfassade! An der Dachtraufe Bestien, Menschen oder Ornamente neben dem anderen, alle sind unterschiedlich. Am Abend verpassen wir den Campingplatz von Leon, finden etwa 20 km außerhalb einen kleinen Platz, der für eine Nacht reicht. Viele Dauercamper, aber jetzt sind sie noch bei der Arbeit. Erst spät am Abend wird es lebendig. Tag 12Der Bäcker kommt nicht! Kein Baguette zum Frühstück! Wir essen altes Knäckebrot. Als wir in die Hauptstraße einbiegen, kommt uns das Dreirad des Bäckers entgegen - da hätten wir noch lange warten können! Heutiges Ziel ist Santiago. Ab Villafranca del Bierza benützen wir die neue Autobahn, sie führt uns schnell über die Bergkette, welche die Provinz Leon von Galizien trennt. Am frühen Abend erreichen wir unser Ziel. Der CP liegt etwa 1/2 Stunde Fußmarsch vom Zentrum entfernt und ist terrassiert, unser Auto qualmt, als wir endlich den Wohnwagen abgestellt haben. Nur die unteren Stellplätze sind so eben, dass WoMo dort Platz finden, weiter oben können nur Wohnwagen stehen. Wir stehen unter Bäumen, der Platz ist sauber und ordentlich. Auch das Restaurant können wir empfehlen, zwar etwas teuer, aber erstklassig. Tag 13Besichtigung der Altstadt, vor allem der Kathedrale. Wir haben Glück, heute am Sonntag wird das berühmte Räucherfass durch das Kirchenschiff geschwenkt! Ein Andrang, wie bei uns nur an Weihnachten. Ordner müssen mit Absperrbändern die Leute am Herumlaufen hindern. Der Gottesdienst kann dann doch ohne Störungen stattfinden. Tag 14Wir haben in Burgos von einem Ehepaar den Tipp bekommen,
an der Küste - zu
der wir in jedem Fall wollten - einen Campingplatz in der Nähe
von Muros zu
besuchen, der landschaftlich sehr schön liegen soll. Nach
einigen Irrfahrten
finden wir ihn auch, es ist nicht zuviel versprochen, traumhafte Lage,
leider
keine Einkaufsmöglichkeit am Platz, jetzt in der Vorsaison ist
der Kiosk noch
nicht geöffnet, zum nächsten
Lebensmittelgeschäft sind es etwa 5 km. Hier
bleiben wir eine ganze Woche - endlich Ruhe, endlich kein Fahren. Tag 21Wir sind wieder auf Fahrt. Bisher hatten wir Traumwetter, etwa 20 °C. fast wolkenlos, nur leichter Wind. Unsere Markise mussten wir kaum einmal einrollen. Jetzt ist es etwas trübe, Wolkenschleier - typisches Atlantikwetter, Zeit zum Abschied. An der Küste entlang, rollen wir Richtung Santiago, nach einer halben Stunde biegen wir ins Landesinnere ab, es fängt an zu regnen. Santiago liegt in Dunst und Nebelschleiern vor uns, wir halten uns nicht lange auf, sondern schwenken in die Autobahn E1 nach Norden ein. Grüne Hügel und Täler durchfahren wir, nach kurzer Fahrt wechseln wir auf die N634. Wir umfahren in weitem Bogen El Coruna, kürzen die linke obere Ecke von Galizien ab. Der Campingplatz für die nächste Übernachtung ist winzig. Wir müssen rangieren, um den Hänger in die Lücke einzufädeln. Nebenan sind einige Zelte aufgebaut, junge Leute kommen mit Taucheranzügen und einem Korb mit Fischen vom Strand zurück. Unser Spaziergang endet kläglich: Wir finden den Zugang zum Strand nicht - die Steilküste ist total verwachsen, uns wird das Herumrutschen im Unterholz zu gefährlich. Tag 22Am Morgen gibt es keine Möglichkeit, Brot zu kaufen, der nächste Laden scheint weit weg zu sein. Freundlicherweise schenkt uns der Besitzer ein halbes Brot - eine wirklich nette Geste. Wir bleiben fast den ganzen Tag auf der N634. Nur mittags finden wir - wie schon so oft - keinen Platz zur Pause. Aber heute soll es mir egal sein. Ich stelle das Gespann auf dem Parkplatz eines Restaurants ab. Spektakulärer Blick auf das tief unten liegende Meer. Wir sind eben beim Essen, als rechts von uns ein Lkw mit Hänger heranbraust, abgestellt wird. Der Fahrer verschwindet im Lokal. 5 Minuten später das gleiche Spiel, diesmal links! Nochmals ein paar Minuten später - hinter uns! Bevor sich einer vor uns aufbaut und wir komplett eingekesselt sind, fliehen wir. In Santillana finden wir einen sehr schönen ebenen Platz. Hier werden wir zwei Tage bleiben und die Höhle von Altamira besichtigen. Laut CP-Führer toller Platz, leider nicht sehr sauber, dafür exorbitant teuer. Link zur Höhle von Altamira: Museum Altamira Tag 24Heute kurze Etappe, bis St. Jean de Luz, Sandstrand, kräftige Brandung, viele Surfer im Meer. CP sehr gut, Terrassen mit wenig Neigung, Windschutz durch die oberen Terrassen, bei Schlechtwetter sind die mit der tollen Aussicht "Freiflugplätze"! Tag 26Jetzt sind wir wirklich auf der Heimfahrt! Teilweise Landstraßen, dazwischen Autobahn. Wir wollen noch an Arcachon vorbei und die Düne besichtigen. Den geplanten CP verpassen wir, dafür finden wir anderen mit sehr viel Dauercampern. Zufahrt kriminell eng, ich schaffe es so eben noch, herum zu kommen, wenn der Trailer einen Meter länger wäre, könnte ich mir diesen Platz verkneifen. Nachmittags Besichtigung der Düne von Pilat. Hier können Sie Bilder der Düne und
eine Beschreibung der Gegend finden: Den Rest der Fahrt kürze ich etwas ab, in Egleton übernachten wir noch einmal, kleiner Etappenplatz, See mit Badeverbot daneben, schön zum Spazieren, dann noch einmal Pause in Cluny und zuletzt in Herbolzheim. Das wars! zurück zu Wohnwagen |