Petras Zwerge - Private Homepage über Zwergbartagamen

Meine Tipps

Wer hat noch nie Zweifel bei der Haltung seiner Zwergbartagamen gehabt oder wäre froh über einen nützlichen Rat gewesen? Hier finden sie viele Informationen für Anfänger in der Zwergbartagamenhaltung, aber auch ein erfahreren Halter kann sich hier Anregungen holen.
Ich gebe hier meine Tipps zu Themengebieten wie z. B. Kauf von Zwergbartagamen, Lebendfutter (z. B. zur Fütterung und Bestäubung), Terrarium und Bepflanzung sowie Winterruhe weiter.
Es sind alles Erfahrungen von mir oder befreundeten Zwergbartagamenhaltern. Keine Weisheiten aus Wikipedia oder aus anderen Seiten.



Allgemeiner Tipp:
Jede Zwergbartagame ist ein Individuum und kann nicht zu 100 % mit anderen verglichen werden. In den Foren gibt es viele unterschiedliche Aussagen - bitte nicht dadurch verunsichern lassen.
Anschaffungen die sich bei mir nicht bewährt haben:
Meine Highlights aus dieser Rubrik sind eine batteriebetriebene Futterschale zur Nachahmung von Lebendfutter (Vibration und Geräusch) und ein Insektenfelsen (mit der Möglichkeit Futtertiere zu bestäuben).
Eingewöhnung neuer Bewohner:
Nach Besitzerwechsel zeigen sich die Zwergbartagamen oft von ihrer scheuen Seite, was aber nicht ungewöhnlich ist. Ich lasse meine Tiere möglichst die ersten Wochen in Ruhe und versuche hektische Bewegungen vor und im Terrarium zu vermeiden. Auch bei der Gabe von Futter bin ich sehr behutsam und gebe die Futtertiere mit einer langen Pinzette. Dabei versuche ich nicht herumzufuchteln und nicht zu nah an heranzukommen. Regelmäßig gehe ich langsam vor das Terrarium und spreche ganz ruhig mit meinen Neuankömmlingen. Von Tag zu Tag können mich die Zwerge kennen lernen und verlieren ganz von allein die Scheu. Wichtig ist immer ganz ruhig und nichts erzwingen. Wenn ich sie aus irgendwelchen Gründen rausnehmen muss, nie von oben fassen, da sie denken jetzt werden sie angegriffen und sind Beute für ihre natürlichen Feinde.
Futterneid:
Beim Füttern kommt es oft vor, dass die Rangordnung nicht eingehalten wird. Das Weibchen will unbedingt gleich gefüttert werden und das Männchen braucht beim Füttern Ruhe und traut sich durch die Hektik des Weibchen nicht mehr an die Futtertiere ran. Statt als Männchen schneller zu werden und sich gleich auf die Beute zu werfen, geht das Männchen auf das Weibchen los - zuerst mit Nicken und wenn das nichts hilft auch mit beißen. Da hilft nichts anders als das Weibchen rechzeitig aus dem Terrarium zu nehmen, also bevor die Kleinen mitbekommen, dass jetzt gefüttert werden soll. Eine Faunabox, ggf. mit Lampe wenn es länger dauert, tut hier gute Dienste. Manche Zwergbartagamen lassen sich auch zwischenzeitlich bereits mit Fangen von kleinen Futtertieren beschäftigen, es gibt aber auch Zwerge die viel zu nervös sind um zwischenzeitlich Lebendfutter zu jagen.
Kauf von Zwergbartagamen:
Adulte Tiere nicht zur Winterruhe (Wintermonate) kaufen, man hat nicht viel Freude bei der Beobachtung, Kotprobe nehmen ist evtl. nicht möglich. Die Eigenarten der Zwergbartagamen können nicht erkannt und gedeutet werden.
Vorsicht auch bei der Geschlechtsbestimmung, in vielen Fällen wird versucht einem 2 Männchen anzudrehen. Die Geschlechtsbestimmung bei Jungtieren kann noch nicht zu 100% durchgeführt werden, auch wenn man oft Worte hört wie z. B. ich kann das schon bei Zwergen mit wenigen Wochen, mir ist noch nie eine Falschbestimmung unterlaufen. Gerade bei Zwergbartagamen ist es schwierig das Geschlecht von nicht adulten Tieren zu bestimmen.
Wenn man 2 Männchen erwischt endet dies meist böse. Folgen davon können sein, dass sich die Bartis bekämpfen. Das kann zu schweren Verletzungen bis hin zu fehlenden Gliedmaßen füren. Auch möglich, dass es für einen der beiden tödlich enden kann.
Lebendfutter - Bestäubung von Futtertieren:
Selbst bei möglichst naturgetreuer Haltung müssen wir unseren Zwergen Kalzium zuführen. Ich verwende Kalziumpuder mit Vitamin D3 (sehr wichtig) und zwischendurch auch mal Kalziumpuder mit Sepia. Es hat sich bewährt die Futtertiere in eine mit etwas Kalziumpuder befüllte Futtertierbox zu geben und die Box vorsichtig zu schütteln, damit alle Futtertiere mit Kalzium bedeckt sind.
Lebendfutter - Fütterung:
Manchmal haben die Zwerge Angst vor Lebendfutter. Es kann z. B. sein, dass sie sich bei der Fütterung erschreckt haben oder von Futtertieren gebissen wurden.
Tipp 1 - Futter nicht zu nah an den Zwerg halten.
Tipp 2 - Immer wieder geduldig Futter anbieten.
Tipp 3 - Kleinere Futtertiere verwenden.
Tipp 4 - Separate Futtermöglichkeit zum selbstständigen Fangen von Lebendfutter suchen z. B. Terrarium, sehr große Plastikbox / Faunarium ohne Sand. Dies ist zwar aufwendig, hilft aber auch bei Gruppenhaltung um allen Tieren bei der Fütterung gerecht zu werden. Ein weiterer Vorteil ist - keine entlaufenden Futtertiere im Terrarium.
Lebendfutter - Haltung:
Auch Futtertiere brauchen ihren Platz. Die Tiere werden im Handel in Futtertierdosen angeboten, diese sind NICHT zu einer längerfristigen Haltung von Futtertieren geeignet. Faunaboxen eigenen sich sehr gut um die Futtertiere bis zur Verfütterung zu halten.
Wasser und frisches Obst bzw. Gemüse sollten den Tierchen, zusätzlich zu dem Trockenfutter das sich bereits in der Box befindet, zur Verfügung gestellt werden. Damit kleine Futtertiere nicht im bereitgestellten Wasser ertrinken, empfehle ich für z. B. kleine Heimchen oder Heuschrecken Gel (in jedem gut sortiertem Geschäft mit Reptilienabteilung zu finden).
Sepia:
Sepia enthält wichtige Spurenelemente, Kalzium, Eisen sowie Mineralien und ist ein reines Naturprodukt.
Zusätzlich zur Bestäubung von Futtertieren gebe ich kleine Sepia Stücke ins Terrarium, damit meine Zwerge die Stückchen leichter finden können lege ich sie immer an die gleiche Stelle.
Luzy bedient sich immer wieder gerne um zwischendurch ihren zusätzlichen Kalziumbedarf zu decken.
Die kleinen Stücke gibt es in einer Dose in der Terrarienabteilung.
Terrarienbeleuchtung:
Ich habe 6 Leuchten mit insgesamt 278 Watt um meinen Zwergbartagamen genügend Licht, Wärme, UVA und UVB zum Wohlfühlen zur Verfügung zu stellen.
Um einen Sonnenaufgang und Untergang zu simulieren schalte ich alle Lampe nacheinander ein und wieder aus. Dies tut meinen Zwergen sehr gut, sie können langsam aktiv werden und sich auch wieder langsam an die Dunkelheit gewöhnen. Bei Bedarf haben sie genügend Zeit sich einen Schlafplatz zu suchen und werden nicht von der Dunkelheit überrascht.
Durch die hohe Wattzahl entstehen hohe Betriebskosten, die man vor der Anschaffung eines Terrariums bedenken soll. Damit es nicht zu einer hohen Nachzahlung an den Energieversorger kommt, kann man seine Abschlagszahlung erhöhen lassen.
Terrarienbepflanzung:
Geeignete Pflanzen für das Wüstenterrarium mit Bartagamen sind z. B. Tillandsien, Aloe vera und Kakteen ohne Dornen. Ich mixe echte und künstliche Pflanzen um auch an Stellen Pflanzen anbringen zu können, an denen diese nicht überleben würden. Gleichzeitig erhalte ich durch das fast tägliche besprühen am Morgen - was dem Morgentau nachempfunden ist - eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit.
Tillandsien besprühe ich mit Regenwasser da diese die Feuchtigkeit über die Blätter aufnehmen. Kalk im Wasser verhindern das aufnehmen von Wasser über die Blätter und die Tillandsien sterben ab. Gleichzeitig vermeide ich durch das Wasser aus der Regentonne, dass Kalkflecken an der Scheibe entstehen.
Zusätzlich bepflanze ich das Terrarium mit Golliwoog, es ist optisch sehr schön und dient gleichzeitg als ständiges Angebot an Grünfutter für meine Zwerge.
Terrarium:
Obwohl Zwergbartagamen kleiner sind als ihre größeren Verwandten die Bartagamen (Pogona vitticeps) brauchen sie ein großes Terrarium. Zwergbartagamen sind sehr agil und streifen immer wieder durch das Terrarium. Auch Platz für Badebecken, Wasserschale, Futterschale, Versteckmöglichkeiten sind in einem kleinen Terrarium nicht gegeben.
Zwergbartagamen klettern und vergraben sich gerne. Klettermöglichkeiten sind wichtig, als Bodengrund empfehle ich eine dicke Schicht an Lehm / Sandgemisch. Durch Wasser entsteht ein Boden, der sich gut mit dem Boden in Australien vergleichen lässt.
Versand von Zwergbartagamen:
Versand in den Wintermonaten ist trotz aller Beteuerungen riskant. Auch Menschen die das Beste für ihre Tiere wollen und Erfahrungen im Versand habe können sich irren. Ich empfehle Tiere bei Außentemperaturen von mehr als 15 Grad zu versenden oder ganz auf den Versand zu verzichten.
Wasser:
Gesunde Zwergbartagamen trinken normalerweise wenig. Stellen sie jedoch immer frisches Trinkwasser (täglich wechseln) zur Verfügung.
Manche Bartis trinken auch nur während des Badens, stellen sie hierzu eine große Schale ins Terrarium. Das Wasser sollte alle 2 bis 3 Tage gewechselt werden.
Es gibt auch Zwerge die gerne schwimmen. Um ihnen die Möglichkeit zu geben, nutzte ein großes, flaches Faunarium welches ich mit lauwarmen Wasser fülle so dass die Zwerge aber noch stehen kännen. Die nötige Wörme bekomme ich durch eine Lampe, die es speziell für Faunarien gibt. Wenn die Zwergbartagamen das noch nicht so kennen, kann man mit etwas plantschen die Zwerge animieren. Damit die Zwergbartagamen anzeigen können, dass sie kein Lust mehr zum Baden haben, stelle ich einen Stein zum draufklettern rein.
Auf keinen Fall die Badewanne verwenden, da hier immer mit Seifen- oder Putzmittelresten gerechnet werden muss.
Winterruhe:
Während der Winterruhe können die Zwergbartagamen manchmal raus kommen und suchen einen Sonnenplatz, erst wenn sie aktiver werden, haben die Zwerge die Winterruhe beendet.