Unser Vorgehen
Spätestens mit Anfang 60 machten sich die meisten unserer Gruppe Gedanken, wie sie ihr Leben im Alter gestalten könnten.
Einige unternahmen auch Versuche Projekte für das Wohnen im Alter zu initiieren, die jedoch alle im Sande verliefen.
Im Sommer 2014 wurde das ALIA-Projekt von zwei Parteien der Gruppe angestoßen und nahm umgehend Fahrt auf. Im Herbst 2014 fand das erste Gruppentreffen statt. Wir einigten uns schnell auf folgende Eckpunkte:
  • innerhalb von fünf Jahren muss das Projekt realisiert sein,
  • wir wollen in München bleiben,
  • wir wollen ausschließlich zur Miete wohnen,
  • jede Partei soll in einer abgeschlossen Wohnung leben,
  • die Wohnungen müssen barrierefrei und mit einem Aufzug erreichbar sein,
  • es muss uns ein Gemeinschaftsraum mit Küche als „gemeinsames Wohnzimmer“ zur Verfügung stehen,
  • maximale Gruppengröße 15 Personen
  • wenn möglich, wollen wir unser Projekt bei einer Baugenossenschaft verwirklichen.

Anfang 2015 nahmen wir Kontakt zur Münchner Mitbauzentrale (die neu geschaffene Anlaufstelle für alle, die ein gemeinschaftsorientiertes Wohnprojekt in München gründen wollen) auf, die sich sehr für unser Projekt einsetzte und den Kontakt zum Bauverein München-Haidhausen eG herstellte.

Der Bauverein war an unserem Projekt sehr interessiert und bot uns in der geplanten Wohnanlage im Prinz-Eugen-Park sieben Wohnungen und einen Gemeinschaftsraum an: Einzugstermin 2019

Eröffungsfeier Sept. 2019
Besuch des Baugeländes 2016
Vertrag wird begossen 2017
Gemeinschaftraum wird geplant 2018
Gemeinschaftsraum-Übergabe Aug. 2019
Insgesamt erwies sich unsere Gruppe in der nun beginnenden heißen Phase als sehr stabil und solidarisch. Wir mussten es jedoch verkraften, dass eine Interessentin verstarb, ein Paar wegen schwerer Schicksalsschläge ALIA verlassen musste und ein „Alianer“ einen Schlaganfall erlitt. Aktuell sind von den zwölf Mitgliedern neun aus der Gründungsgruppe.

Um Ideen und Modelle für unser Zusammenwohnen zu gewinnen, besuchten wir die verschiedensten Veranstaltungen, besichtigten schon realisierte Projekte von Seniorenhausgemeinschaften und interviewten Fachleute.

Vor dem Umzug gab es insgesamt 50 ordentliche ALIA-Treffen mit Protokoll und zwei gemeinsame Wochenenden, die der Gruppe den nötigen Zusammenhalt gaben und die Voraussetzung schufen, unsere Pläne in die Tat umzusetzen.

Am 26.4.2017 schlossen wir untereinander einen Vertrag über eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Zweck der Gesellschaft: „Die Gesellschafter*innen haben sich zusammengefunden, um ein Projekt des selbstbestimmten und teilnehmenden Lebens bis ins hohe Alter im Rahmen einer Senioren-Haus- gemeinschaft umzusetzen.“

Am 6.8.2019 war der Umzug vollzogen. Alle Parteien (fünf Paare und zwei Alleinstehende) bilden die Seniorenhausgemeinschaft ALIA in der Ruth-Drexel-Str. 46 und 48.

Unser erstes großes Gemeinschaftsprojekt war die Einrichtung unseres ALIA-Gemeinschaftsraumes. Wir konnten insgesamt rund 23.000 Euro dafür investieren. 21.000 Euro davon kamen als Förderung vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales im Rahmen der Förderrichtlinie „Selbstbestimmt Leben im Alter (SeLA)“.

Als Fixpunkt unseres Gemeinschaftslebens hat sich unser regelmäßiges Treffen mit Abendessen am Donnerstagabend im Gemeinschaftsraum bewährt.

Leider haben die Corona-Einschränkungen eine volle Entfaltung unseres gemeinschaftlichen Lebens bisher verhindert. Wir habe noch viel vor uns!