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Sentas Traum oder Der fliegende Holländer |
Senta
träumt von Freiheit, selbstbestimmtem Tun, von Liebe, die größer,
umfassender, gewaltiger ist als nur die Rolle der treusorgenden Mutter
und
Hausverweserin. Niemand geringerer als der „Holländer“, der unglücklich
nach
Liebe suchende, umherirrende Verdammte ist es, den sie sich in ihrem
Traum
erschafft, für den sie sich opfern will in ihrer orgiastischen
Vorstellung,
zwischen Lust und Leid. . Frei in das Schicksal eingreifend will sie
sich
opfern – im Grunde ihres Herzens aber will sie siegen, Herrin sein über
das
Schicksal, sich dem Holländer aus eigenem Willen schenken und ihn damit
erlösen. |
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Nachdem
Richard Wagner Heines 1834 erschienene
Novelle vom „Fliegenden Holländer“ gelesen hatte, erkannte er rasch –
begünstigt durch ein eigenes Reiseerlebnis auf stürmischer See – die
romantisch-dramatischen Qualitäten des uralten Sagenstoffes. Aber nicht
die
frivole, ironische Version des Weltbürgers aus Düsseldorf, sondern
deutsche
Tiefsinnigkeit, Treue und Gehorsam, Versagung und schließlich Erlösung
begeisterten den 30igjährigen Kapellmeister aus Dresden. der Hitzkopf
komponierte ein „blechbeladenes“ rhythmisches, für damalige
Hörgewohnheiten
geradezu „anarchisches“ Klanggebilde, in dem Liszt „die salzige Brise
der Luft“
zu spüren glaubte. |
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