Rolf Wenzel - Holzskulpturen 2009 - Unbeleuchteter Fingerzeig

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Unbeleuchteter Fingerzeig
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Im Jahre 2008 erließ die EU ein Gesetz, das die Glühbirne ächtete: Sie soll durch energiesparende Leuchtstofflampen ersetzt werden.

Die Skulptur stellt den Sinn dieser Entscheidung und sich selbst zur Diskussion. Ihr Aufbau ist klar dreigeteilt. Rechts knickt ein senkrecht hoch stehender Zeigefinger nach dem ersten Glied in die Horizontale und weist so nach rechts, parallel zu dem Doppel-U der Energiesparröhre, die darunter ins Holz geschraubt ist.

Der Daumen in der Mitte ist ebenfalls im Gelenk geknickt, er drückt auf ein nicht figürlich gestaltetes Holzsegment und bildet mit diesem eine Einheit. Der linke Teil besteht aus dem massivsten Holzbrocken des ganzen Wurzelstücks, das links noch das Rund des Stammes erkennen lässt. Am auffallendsten ist hier der schlundartig runde Trichter, der sich wie ein Maul nach vorne wendet und als Fassung für eine klare Glühbirne dient. Die Birne kann so entweder als Zunge im aufgerissenen Maul gesehen werden oder als Gegenstand einer Verschrottungsaktion. Als stiege sie aus der Luke eines Panzers taucht hinter dem runden Schlund der Kopf eines Mädchens empor, das eine Birne isst.Ihr Haar ist rechts und links zu Pippi Langstrumpf-Zöpfen zusammengefasst und bindet die Figur in die maschinenhafte linke Hälfte der Skulptur ein.

Markantes Stilmittel ist der Größenunterschied der menschlichen Körperteile: Der Mädchenkopf ist ungefähr so groß wie einer der wegweisenden Fingernägel. Das Adjektiv im Titel bezieht sich darauf, dass das hier integrierte funktionsfähige Leuchtmittel nicht in eine Fassung, sondern ins Holz geschraubt ist, die Skulptur also nicht „beleuchtet” werden kann.