Rolf Wenzel - Holzskulpturen 2011 - Alberich, Hüter des versunkenen Schatzes (Deep down in the river of time)

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Alberich, Hüter des versunkenen Schatzes
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Die dreifache Gabel des 1 m hohen Pflaumenstammabschnitts aus Strümpfelbach forderte die Herausarbeitung von drei nach oben auseinander strebenden Bewegungen. Der Hauptstamm war 30 cm tiefer als der dicke Ast daneben abgesägt worden, der dünne Ast ragte nur ein wenig höher als die schräge Schnittfläche im Zentrum. Daraus ergab sich wie selbstverständlich die Komposition: Hinten ein Kopf, rechts ein Arm mit geballter Faust und hochgestrecktem Daumen und in der Mitte ein breitgedrückter, zylinderförmiger Gegenstand. Daraus ergab sich eine Person, vor der etwas fast bis zur Schulter emporsteigt. Die Besonderheit des Stammes waren außerdem tief eingekerbte Faserrillen wie vertikale Wellen bewegt und dazwischen runde Vertiefungen, die Assoziationen von Wirbeln im Strom hervorriefen. So schlüpfte der Zwerg Alberich in den Stamm, der mit drohender Gebärde den versunkenen Nibelungenschatz bewacht.

Das Gesicht ist stoisch entschlossen, das lange Haar fällt bis weit auf den Rücken, der den Schwung nach unten fortsetzt, die Körperkonturen verschwinden an der Rückseite in dieser Wellenbewegung, während von der Brust abwärts der Menschenkörper zur Einheit wird mit einem senkrecht aufsteigenden Fabeltier, das sich an den Zwerg drückt. Das breite Maul ist offen, die Zunge klebt vorgeschoben am Gaumen, zwei Nüstern sitzen rechts und links in der Oberlippe. Der nur 15 cm breite Unterkiefer hängt nach unten, die darauf sitzenden Zähne bilden eine durchgehende Kante in den Rachenraum. Der ganze Tierkopf wirkt weniger erschreckend als etwas geheimnisvoll Rätselhaftes, das aus der Tiefe aufsteigt. Dazu passt die große runde Scheibe auf dem Handrücken Alberichs, das wie eine hochgerückte überdimensionierte Armbanduhr anmutet, ein Zeitsymbol.

Da kurz nach der Beendigung der Skulptur Sharad, die indische Brieffreundin meiner Jugend, mich nach 45 Jahren im Internet wieder gefunden hatte, widmete ich ihr den Alberich und gab ihm den internationalen Titel „Deep down in the river of time”.